Die kranke Seite des Islam

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Ostblock

Die kranke Seite des Islam

Beitrag von Ostblock » 31.01.2006 13:02

Unfassbar die Reaktionen auf die Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung ... Nun definieren die Islam-Faschisten Dänemark als neuen Feind ... krank, einfach nur krank...


Entschuldigung im dänischen Karikaturen-Streit
Kopenhagen - Die dänische Zeitung «Jyllands-Posten» hat sich für die Verletzung religiöser Gefühle von Muslimen durch Mohammed-Karikaturen entschuldigt. (smw/sda)


Die Zeitung «Jyllands-Posten» hatte Ende September 2005 zwölf satirische Zeichnungen mit dem Titel «Die Gesichter Mohammeds» abgedruckt.



Das Blatt reagierte auf massive Proteste aus arabischen Ländern.
Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen distanzierte sich im Fernsehen erstmals öffentlich von den Zeichnungen. Er sagte, er würde Mohammed niemals in einer Weise darstellen, die andere kränken könne.

Bislang hatte Rasmussen die Veröffentlichung der Karikaturen stets verteidigt und als Ausdruck des dänischen Sinns für Direktheit und Humor bezeichnet. «Jyllands-Posten» reagierte mit der Entschuldigung auf eine Zuspitzung des Konfliktes zwischen islamischen Ländern und Dänemark um die Mohammed-Karikaturen.

Als Gotteslästerung betrachteten satirischen Zeichnungen

Aus Protest gegen die von Moslems als Gotteslästerung betrachteten satirischen Zeichnungen stürmten in Gaza-Stadt bewaffnete Palästinenser ein Büro der EU. Die radikal-islamische Hamas rief zum Boykott dänischer Produkte auf.

Dänische und norwegische Hilfsorganisationen riefen mehrere Mitarbeiter aus der Region zurück. Libyen schloss seine Botschaft in Kopenhagen. Kuwait hatte am Wochenende den gleichen Schritt angekündigt. Saudi-Arabiens Botschafter ist bereits abberufen worden.

Boykotte gegen dänische Waren

Die EU-Aussenminister stellten sich hinter Dänemark und Schweden. Die EU-Kommission drohte mit der Einschaltung der Welthandelsorganisation (WTO), nachdem in arabischen Ländern wie Saudi-Arabien, Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten Boykotte gegen dänische Waren organisiert wurden.

Die dänische Zeitung «Jyllands-Posten» hatte Ende September 2005 zwölf satirische Zeichnungen mit dem Titel «Die Gesichter Mohammeds» abgedruckt. Darunter war ein Bild, das Mohammed mit einem Turban in Form einer Zeitbombe zeigte.

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Re: Die kranke Seite des Islam

Beitrag von Graf Choinjcki » 31.01.2006 13:12

Original geschrieben von Ostblock
Unfassbar die Reaktionen auf die Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung ... Nun definieren die Islam-Faschisten Dänemark als neuen Feind ... krank, einfach nur krank...


kommt für mich nicht überraschend. man kann ja von diesem *** nichts anderes erwarten.
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san gallo

Beitrag von san gallo » 31.01.2006 13:21

schon verrückt, was das für reaktionen hervorruft. aber irgendwo durch auch logisch. viele im nahen osten leben streng nach dem koran. das ist für sie das "ein und alles". wenn dann natürlich jeman so ne aktion startet, muss sich leider niemand verwundern, wenn das proteste gibt.
umgekehrt gäbe es genau gleich radau. oder was würden all die stolzen schweizer in userem land sagen, wenn irgend ne zeitung aus dem (bösen) osten das schweizerkreuz ein bisschen umegestalten würde?

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Beitrag von Graf Choinjcki » 31.01.2006 13:26

Original geschrieben von san gallo
wenn irgend ne zeitung aus dem (bösen) osten das schweizerkreuz ein bisschen umegestalten würde?


vor nicht allzu langer zeit hat ein ami aus dem schweizer kruz mit goldbarren ein hackenkreuz gemacht. klar war die reaktion der schweiz heftig, aber gleich ein land deswegen als staatsfeind machen und alle produkte boykotieren??? wenn es ihnen dann wieder mal schlecht geht, kommen sie auch wieder angekrochen. sollen gefälligst kein solches theater machen. ach ja, allah ist gross
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moos
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Beitrag von moos » 31.01.2006 14:07

jack bauer wird's schon richten.....

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Beitrag von poohteen » 31.01.2006 14:08

Original geschrieben von moos
jack bauer wird's schon richten.....

Wohl das Posting des Jahres bislang! :D :D :D

:beten: :beten: :beten: :beten: :beten: :beten: :beten:
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Nonplus Ultra

Beitrag von Nonplus Ultra » 01.02.2006 11:22

Einen bedrohen, eine Million einschüchtern

Von Henryk M. Broder

Dänemark versucht verzweifelt den Streit um die Mohammed-Karikaturen in der "Jyllands-Posten" beizulegen. Das Blatt hat sich inzwischen bei den Muslimen entschuldigt. Der Fall ist ein Beispiel dafür, wie eine demokratische Öffentlichkeit vor einer totalitären Gesinnung kneift.

Man redet in der Bundesrepublik und im freien Europa gern von der Notwendigkeit, aus der Geschichte zu lernen, den Anfängen zu wehren und für eine wehrhafte Demokratie einzutreten. So sind 60 Jahre nach dem Ende der Nazi-Herrschaft alle fest entschlossen, eine neue Machtergreifung der NSDAP zu verhindern.

Allerdings sind die operativen Möglichkeiten in der Realität eher bescheiden. Ein Dutzend Kostüm-Nazis im sächsischen Landtag schaffen es, die übrigen Parteien in hysterischen Aktionismus oder desperate Hilflosigkeit zu stürzen. Der leider zu früh verstorbene Johannes Gross, ein echter Konservativer mit Sinn für historische Zusammenhänge, hat einmal gesagt: "Der Widerstand gegen Hitler und die Seinen wird umso stärker, je länger das 'Dritte Reich' zurückliegt."

Man mag sich gar nicht vorstellen, wie die politische Klasse reagieren würde, wenn dem Land wirklich eine totalitäre Gefahr drohen würde - von rechts oder von links.

Was man sich aber vorstellen kann und muss, ist, was in der Bundesrepublik los wäre, wenn eine deutsche Zeitung, sagen wir die "Frankfurter Rundschau" oder die "Süddeutsche Zeitung", ein Dutzend Karikaturen über den Propheten Mohammed drucken würde, in der Art, wie täglich und überall Karikaturen über Jesus, den Papst und sein Bodenpersonal erscheinen. Man muss nur kurz über die Grenze schauen, nach Dänemark, wo "Jyllands-Posten" sich so etwas vor vier Monaten erlaubt hat. Seitdem tobt in der muslimischen Welt ein Sturm der Empörung, als wäre in einem Vorort von Kopenhagen ein zweites Abu Ghureib entdeckt worden.

Heute nun ist "Jyllands-Posten" eingeknickt und hat sich für die Karikaturen entschuldigt. Man habe nicht die Absicht gehabt, Muslime in der ganzen Welt zu kränken und distanziere sich "von symbolischen Handlungen, die geeignet sind, bestimmte Nationalitäten, Religionen und Bevölkerungsgruppen zu dämonisieren", erklärte Chefredakteur Carsten Juste.

Dänemark fürchtet den Verlust von Arbeitsplätzen

Natürlich geht es nicht nur darum, religiöse Empfindungen auf Kosten der Meinungsfreiheit zu respektieren. Dänemark fürchtet als Folge des Handels- und Käuferboykotts für dänische Produkte in islamischen Ländern den Verlust von 11.000 Arbeitsplätzen. Anfang dieser Woche hat bereits eine dänische Großmolkerei in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad wegen des um sich greifenden Boykotts die Produktion eingestellt.

Von den Drohungen gegen Dänemark offenbar mehr als beeindruckt, hat sich die Regierung des reichen und von arabischem Erdöl unabhängigen Norwegen zur präventiven Flucht nach vorn entschieden. Das Außenministerium ließ über seine Botschafter in islamischen Ländern ausrichten, dass man "Verständnis" für den "Zorn und die Betroffenheit" von Muslimen wegen der Zeichnungen habe.

Eine Osloer Zeitschrift hatte die Karikaturen aus Solidarität mit der dänischen Zeitung nachgedruckt. Außenminister Störe meinte, das wäre "nicht positiv für den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Menschen mit verschiedenen Religionen".

Wie nennt man so etwas? Vorsorgliche Kapitulation? Selbstmord aus Angst vor dem Tode? Beitrag zum multikulturellen Leben, bei dem die eine Seite beleidigt spielt und die andere sich umgehend von sich selbst distanziert? Oder schlicht: Wechselspiel von Erpressung und Opportunismus?

Rudi Carrells Entschuldigung

Es ist nicht das erste Mal, dass eine demokratische Öffentlichkeit vor einer totalitären Gesinnung kneift, die sich religiös verbrämt. Als Rudi Carrell vor über 20 Jahren in seiner "Tagesshow" einen kleinen satirischen Film zeigte, in dem es um den Ajatollah Chomeini und Büstenhalter ging, kam es zu einer Krise, die am Ende mit einer Entschuldigung Carrells entschärft wurde.

Als Salman Rushdie im Jahre 1988 seine "Satanischen Verse" veröffentlichte, waren die Muslime der Welt so aufgebracht, dass Rushdie nach einer gegen ihn verhängten "Fatwa" jahrelang im Versteck leben musste. Noch heute kann er sich nur mit Leibwächtern in die Öffentlichkeit wagen.

Damals freilich war die Öffentlichkeit geteilt. Während einige liberale Intellektuelle Verständnis für die Reaktionen der beleidigten Muslime äußerten und meinten, der Muslim Rushdie hätte nicht so weit gehen dürfen, sein eigenes Nest zu beschmutzen, solidarisierten sich etliche europäische Verlage mit ihm und brachten Sonderausgaben der "Satanischen Verse" auf den Markt. Die "taz" druckte Auszüge auf der Titelseite, damit auch die "taz"-Leser, die ihre Proteste gegen Subventionskürzungen im Kulturbetrieb "mit lieben Grüßen" unterschreiben, erfuhren, was Rushdie verbrochen hatte. Die Frankfurter Buchmesse schloss 1989 iranische Verlage von der Teilnahme aus. 1991 wurde der italienische Übersetzer der "Satanischen Verse" bei einem Attentat schwer verletzt, der japanische Übersetzer erstochen.

Heute gibt es keine Solidarität mit "Jyllands-Posten", keine Zeitung traut sich, die Karikaturen nachzudrucken, aus Angst, dadurch einen Boykott auszulösen und den Absatz von Haribo-Gummibärchen und Melitta-Kaffeefiltern in Arabien zu gefährden.

Seitenwechsel der "taz"

Und die "taz" hat die Seite gewechselt. Ein Kommentar, der heute im Blatt steht, fängt mit dem Satz an: "Sie wusste, was für ein Süppchen sie da kochte, die dänische Zeitung Jyllands-Posten, die als Sprachrohr des rechtsreaktionären Dänemark gilt..." Ob das wahr ist, müsste noch geklärt werden. In jedem Fall bedeutet der Satz, dass Meinungsfreiheit ein Privileg linksreaktionärer Organe wie der "taz" ist und bei "rechtsreaktionären" Blättern aufgehoben wird.

"Jyllands-Posten" könne, heißt es in dem Kommentar, "auf eine ungute Vergangenheit des unverblümten Antisemitismus in den dreißiger Jahren zurückblicken", heute kühle sie "ihr Mütchen" lieber an den Muslimen.

Von der spießigen Sprache abgesehen, die man heute nur noch ab und zu im "Neuen Deutschland" findet, ist ein solcher Vorwurf nur dumm und frivol, wenn man weiß, dass die Dänen fast ihre gesamte jüdische Bevölkerung mit Booten nach Schweden gerettet haben und dass der dänische König zur Zeit der Besatzung einen gelben Stern an seinem Anzug trug.

Offenbar hat der "unverblümte Antisemitismus", den "Jyllands-Posten" in den dreißiger Jahren angeblich verbreitete, die Dänen nicht davon abgehalten, doch das Richtige zu tun. Während die "taz", die vor ein paar Jahren noch für Rushdie und die Meinungsfreiheit eingetreten ist, heute Verständnis für die Reaktionen auf die "unappetitlichen Karikaturen" äußert, die nicht ansatzweise so "unappetitlich" sind wie es Monty Pythons Jesus-Satire "The Life of Brian" war.

Wie würde die "taz" reagieren, wenn christliche Fundamentalisten zu einem Boykott Englands aufrufen würden? Es hat sich was geändert im öffentlichen Bewusstsein nach dem 11. September 2001, nach den vielen Anschlägen von Ankara bis Madrid, nach den al-Dschasira-Bildern von geköpften Geiseln. "Bestrafe einen, erziehe hundert", hat Mao gesagt. Bedrohe einen, schüchtere eine Million ein, könnte es heute heißen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 18,00.html
Zuletzt geändert von Nonplus Ultra am 01.02.2006 11:27, insgesamt 1-mal geändert.

Nonplus Ultra

Beitrag von Nonplus Ultra » 01.02.2006 11:23

Dänische Muslime lehnen Entschuldigung ab

Dänemarks Muslimen geht die Entschuldigung der Zeitung "Jyllands-Posten" für Karikaturen des Propheten Mohammed nicht weit genug. Die gestrige Erklärung des Chefredakteurs sei unzureichend, kritisiert die islamische Glaubensgemeinschaft. Auch dänische Nationalisten mischen sich jetzt in den Streit ein.

Kopenhagen - Die islamische Glaubensgemeinschaft in Dänemark hatte die Erklärung der Zeitung gestern zunächst begrüßt. Nach einem von Treffen von 27 islamischen Gruppen hieß es jedoch, die Formulierung sei nicht eindeutig. "Es ist keine klare Stellungnahme, in der die Zeitung sich für ihre Beleidigungen entschuldigt und zu ihnen steht", sagte Sprecher Ahmed Akkari.

Die Zeitung hatte sich am Montagabend auf ihrer Web-Site für die Karikaturen entschuldigt. Der Chefredakteur von "Jyllands-Posten", Carsten Juste, erklärte, die Zeichnungen hätten nicht gegen dänische Gesetze verstoßen, aber unzweifelhaft viele Muslime beleidigt. Bei ihnen wolle man sich entschuldigen.

Die Büros der "Jyllands-Posten" in Kopenhagen und im Westen Dänemarks wurden gestern Abend geräumt, nachdem ein Anrufer vor Bomben gewarnt hatte. Die Polizei durchsuchte die Gebäude, fand aber keine Sprengsätze. Im Internet riefen irakische Aufständische ihre Anhänger zu Anschlägen in Dänemark und Norwegen auf.

"Jyllands-Posten" erklärte den von ihr in betriebenen "Kampf um die Meinungsfreiheit" inzwischen für verloren. Chefredakteur Juste sagte heute nach massiven Straßenprotesten, Boykottaktionen sowie regierungsamtlichen Angriffen aus arabischen Ländern wegen der Zeichnungen in einem Interview mit "Berlingske Tidende": "Ich muss zutiefst beschämt zugeben, dass die anderen gewonnen haben." Er hätte vor vier Monaten niemals die Zustimmung zum Abdruck der Zeichnungen gegeben, wenn ihm die Folgen damals schon klar gewesen wären.

Dänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen meinte ebenfalls in "Berlingske Tidende", sein Land müsse es nun "mit nicht steuerbaren Kräften" aufnehmen. "Es erfordert einen ganz besonderen Einsatz, um diese wieder dämpfen zu können", sagte Rasmussen weiter. Zuvor hatte er eine umfassende diplomatische Initiative zur Beruhigung in den islamischen Ländern angekündigt. Er äußerte die Hoffnung, dass es nach der von ihm ausdrücklich begrüßten Entschuldigung durch die Zeitung nicht zu den angedrohten Boykottaktionen gegen Dänemark in der islamischen Welt kommen werde.

Zudem warnte Rasmussen vor allen Aktionen gegen muslimische Zuwanderer in Dänemark. Das Fernsehen berichtete dazu von per SMS verbreiteten Boykottaufrufen gegen islamische Geschäfte, hinter die sich auch zwei prominente Abgeordnete der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei (DVP) stellten. Diese agiert parlamentarisch als Mehrheitsbeschaffer für die Minderheitsregierung von Rasmussen.

Eine der Karikaturen zeigt Mohammed mit einem Turban in Gestalt einer Bombe samt brennender Zündschnur. Auf einer weiteren Zeichnung hat er ein Schwert in der Hand. "Jyllands-Posten" veröffentlichte sie bereits am 30. September, eine norwegische Zeitung druckte sie im Januar nach. Bereits seit Tagen gab es deswegen Proteste in mehreren islamischen Staaten.

Protest arabischer Außenminister

Der dänische Außenminister Per Stig Møller bestätigte gestern Abend nach seiner Rückkehr von der Afghanistan-Konferenz in London, dass er dort mit Kollegen aus vier arabischen Ländern über Möglichkeiten zur Beilegung der Krise gesprochen habe. Namen wollte er aber nicht nennen. "Wir waren uns einig, dass es eine langer Prozess wird, weil es so viel Zorn auf den Straßen gibt", sagte Møller. So verlangten etwa in Tunis 17 Außenminister der Arabischen Liga von Dänemark die Bestrafung der Verantwortlichen für die Zeichnungen.

Verteidigungsminister Søren Gade teilte mit, dass die 500 im südlichen Irak stationierten dänischen Soldaten wegen einer angeblich von Terroristen ausgestellten "Fatwa" in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden seien. Aus dem Irak wurden gestern erstmals gegen Dänemark gerichtete Protestdemonstrationen gemeldet.

Bei einer Umfrage des Fernsehsenders TV2 erklärten 49 Prozent der befragten Dänen und damit eine klare Mehrheit, dass sie führende Muslime in ihrem Land für die Hauptverantwortlichen am Konflikt um die Zeichnungen halten, weil sie Proteste in andere Länder getragen hätten. 28 Prozent machten "Jyllands-Posten" verantwortlich, die die Karikaturen veröffentlicht hatte. 10 Prozent nannten arabische Regierungen und 9 Prozent die dänische Regierung.

Heute druckte auch die französische Boulevardzeitung "France-Soir" die umstrittenen Karikaturen ab. "Ja, man hat das Recht, Gott zu karikieren", hält das Blatt auf seiner Titelseite fest. Man könne von den Karikaturen halten, was man wolle, sie seien jedoch in keinerlei Weise rassistisch gemeint oder setzten eine Gemeinschaft herab, schreibt "France-Soir". In der Kontroverse um die Karikaturen gehe es um das "Gleichgewicht" zwischen dem Respekt von religiösen Überzeugungen und der Meinungsfreiheit in der Demokratie.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 69,00.html
Zuletzt geändert von Nonplus Ultra am 01.02.2006 11:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Nonplus Ultra » 01.02.2006 11:43

Und hier noch der Stein des Anstosses.

http://www.vlaamsbelang.org/files/cartoons.pdf

Mein Favorit: :D

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Sankt Galler
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Beitrag von Sankt Galler » 01.02.2006 11:55

Na dann, liebe Dänen, entlässt doch mal alle Muslime, in Skandinavien oder halt nur in Dänemark! Oder wäre DAS den wieder Diskriminireung?!?

Come on Dänemark!
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Beitrag von bilbo der stern » 01.02.2006 12:41

Original geschrieben von Sankt Galler
Na dann, liebe Dänen, entlässt doch mal alle Muslime, in Skandinavien oder halt nur in Dänemark! Oder wäre DAS den wieder Diskriminireung?!?

Come on Dänemark!


na logoo, die dänen entlassen alle muslime in skandinavien, dann könnten wir schweizer ja alle ghanaer in westeuropa entlassen, die franzosen entlassen alle engländer in südamerika etc. .. oder so.. :D

der rest hat ja nichts mit dem thema zu tun, drum lassen wirs.

btw. hoffe stark, dass die dänen nicht kuschen..

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Beitrag von Nonplus Ultra » 01.02.2006 13:15

Islamisten rufen zu Attacken gegen dänischen Zeitungsserver auf

Von Yassin Musharbash

Aus Wut über die Veröffentlichung von Karikaturen des Propheten Mohammed wollen Islamisten mit Netz-Attacken den Server der dänischen Tageszeitung "Jyllands-Posten" lahmlegen. In Diskussionsforen im Internet kursieren Links zu einer arabischen Anleitung für einen solchen Cyber-Angriff.

Berlin - "Brüder, heute werden wir, mit Gottes Erlaubnis, damit beginnen, die Website der dänischen Zeitung lahmzulegen, die sich über unseren ehrenwerten Propheten lustig gemacht hat": Mit diesen Worten beginnt eine arabischsprachige Anleitung für eine Attacke gegen den Server der Tageszeitung "Jyllands-Posten". Das Blatt hat Muslime auf der ganzen Welt dadurch verärgert, dass es eine als beleidigend empfundene Serie von Karikaturen abgedruckt hat, in der der Prophet Mohammed im Vordergrund steht.

Aufruf im Netz: "Jyllands-Posten" soll lahmgelegt werden
Das Ziel der Cyber-Aktivisten ist es, den Server durch eine "distributed denial of service"-Attacke in die Knie zu zwingen. Das bedeutet, dass der Server durch möglichst viele gleichzeitige Aufforderungen, zu "pingen", also sich zu melden und seine Existenz zu bestätigen, überlastet werden soll. In der arabischen Anleitung, die offensichtlich spontan zusammengestellt wurde, werden "vier Wege" zu diesem Ziel beschrieben.

Am einfachsten sei es, "die Seite mindestens drei Mal aufzurufen und immer wieder zu aktualisieren". Die Wege zwei bis vier befassen sich damit, den Server möglichst effektiv zum "pingen" zu bringen - die dazu notwendige IP-Adresse des Rechners liefern die Islamisten gleich mit. Auch auf Möglichkeiten, zwei Programme herunterzuladen, die den Plan effektiver machen sollen, wird verwiesen.

Gehässige Kommentare im Netz

Auch in islamistischen Diskussionsforen, etwa "al-Hisba", das von vielen Qaida-Sympathisanten frequentiert wird, brach sich die Wut über die Karikaturen Bahn. "Die deutsche Zeitung 'Die Welt' hat keinen anderen Weg gefunden, sich mit dem Thema der Bilder vom Propheten zu befassen, als diese Bilder zu verbreiten - auf ihrer Titelseite!", schrieb ein wütender Teilnehmer. "Wir müssen ihnen Widerstand entgegensetzen, dem ganzen Westen", lautete die Antwort eines anderen Diskutanten.

"Möge Gott ihre Häuser zusammenstürzen lassen", schrieb ein weiterer Kommentator. Auch von "französischen Hunden" war die Rede, weil die Zeitung "France Soir", genau wie "Die Welt", einige der Karikaturen nachgedruckt hatte.

http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/ ... 05,00.html

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Beitrag von Graf Choinjcki » 01.02.2006 14:22

Original geschrieben von Nonplus Ultra
Berlin - "Brüder, heute werden wir, mit Gottes Erlaubnis, damit beginnen, die Website der dänischen Zeitung lahmzulegen, die sich über unseren ehrenwerten Propheten lustig gemacht hat"

...

"Möge Gott ihre Häuser zusammenstürzen lassen", schrieb ein weiterer Kommentator.


irgendwie kann ich die einfach nicht mehr ernst nehmen. können menschen so beschränkt sein?
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Beitrag von poohteen » 01.02.2006 15:21

Original geschrieben von Graf Choinjcki
irgendwie kann ich die einfach nicht mehr ernst nehmen. können menschen so beschränkt sein?

Leider überall so, dass Leute ihr Gehirn ausschalten, sobald sie radikale Ansichten vertreten. Seien diese nun religiös, oder politisch rechts wie links... :rolleyes:

Ich bin überzeugt, dass es auch einen Haufen Moslems gibt, die sich wohl amüsiert haben ab der Karrikatur, dass im Himmel grad die Jungfrauen ausgegangen sind... :D :D :D
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Beitrag von d.. » 01.02.2006 16:18

am anfang vom ende einer kultur, eines reichs, eines staats steht fehlendes bzw. verbotenes lachen. bislang nur eine theorie, doch wäre diese geschichte nicht ein beweis dafür?

muss gott nicht sehr viel humor haben?

nicht brot, *lachen* für die welt.

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Beitrag von Graf Choinjcki » 01.02.2006 16:45

Gibst Du ihnen einen Fußtritt, laufen sie davon”

Ahmadineschads rhetorische Eskapaden erregen stete Aufmerksamkeit, seine abfällige Bemerkung über Bemühungen der EU, auf diplomatischem Wege zu verhindern, daß es eines Tages iranische Atomwaffen gibt, hat sich dagegen kaum herumgesprochen. Auf dem Weg zur UN-Vollversammlung soll er im vergangenen Herbst gesagt haben: „Die Europäer sind wie kläffende Hunde. Gibst Du ihnen einen Fußtritt, laufen sie davon.”


passt auch zu diesem thema, gefunden auf http://www.faz.net
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George W. Bush

Beitrag von George W. Bush » 02.02.2006 00:44

Original geschrieben von Nonplus Ultra
Und hier noch der Stein des Anstosses.

http://www.vlaamsbelang.org/files/cartoons.pdf

Mein Favorit: :D


Mier gfallt die bessär.
Zuletzt geändert von George W. Bush am 02.02.2006 00:48, insgesamt 1-mal geändert.

George W. Bush

Beitrag von George W. Bush » 02.02.2006 00:46

Oder diä.

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Pumba
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Beitrag von Pumba » 02.02.2006 07:37

Original geschrieben von d..
muss gott nicht sehr viel humor haben?

nicht brot, *lachen* für die welt.



Gibt es einen Gott?

Bin fürs Lachen, aber denke dass es auch vom hunger abhängig ist. also zuerst brot, dann lachen...

Sunny1982
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Beitrag von Sunny1982 » 02.02.2006 14:46

bin der selben meinung wie pumba, ohne essen und trinken kann man nicht lachen.

und auf die frage ob es einen gott gibt, das muss wohl jeder für sich selber entscheiden, man muss nicht unbedingt an gott glauben gott ist ein symbolisierung für eine höhere macht. man kann das nennen wie man will. alles was wir menschen nicht beeinflussen können das ist "gott". wie zb. vulkane, erdbeeben, regen, überflutungen.. etc.

Onkelz
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Beitrag von Onkelz » 02.02.2006 14:50

Wegen den in europäischen Zeitungen veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed sind vor dem Büro der Europäischen Union (EU) im Gazastreifen etwa zwanzig bewaffnete Palästinenser in Stellung gegangen.

Bis auf Weiteres geschlossen", schrieben sie auf die Eingangstür des Büros, das aus Sicherheitsgründen gar nicht erst geöffnet worden war, wie ein AFP-Reporter berichtete. Zwei bewaffnete Palästinensergruppen richteten Drohungen gegen Franzosen, Dänen und Norweger.

"Jeder Norweger, Däne und Franzose in unserem Land ist eine Zielscheibe", erklärten das Komitee für den Volkswiderstand und das "gemeinsame Kommando" der radikalen El-Aksa-Brigaden. Die drei betroffenen Länder sollten ihre Büros und Konsulate in den Palästinensergebieten schließen, "sonst zögern wir nicht, sie zu zerstören". Ein Sprecher des Widerstandskomitees sagte der AFP am Telefon, die Drohung sei ernstzunehmen. Sie werde auf jedes Land ausgeweitet, das die umstrittenen Karikaturen in den Medien nachdrucke.

Auslöser des Streits sind zwölf Karikaturen, welche die dänische Tageszeitung "Jyllands-Posten" unter der Überschrift "Die Gesichter Mohammeds" Ende September veröffentlicht hatte. Zeitungen in Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen und Spanien druckten die umstrittenen Zeichnungen ganz oder teilweise nach. Die Karikaturen zeigen unter anderem einen Propheten mit einem Turban in Form einer Zeitbombe. Eine andere Zeichnung zeigt Mohammed, der moslemische Selbstmord-Attentäter im Paradies mit den Worten empfängt: "Stopp, stopp, wir haben keine Jungfrauen mehr!" Für strenggläubige Moslems ist jede bildliche Darstellung Mohammeds verboten.

Wegen des Nachdrucks der Karikaturen wurde der Chef der französischen Boulevardzeitung "France Soir", Jacques Lefranc, entlassen. Der ägyptischstämmige Besitzer der Zeitung, Raymond Lakah, entschuldigte sich für die Veröffentlichung der Zeichnungen. Lefrancs Entlassung sei "ein kraftvolles Signal, dass wir die persönlichen Glaubensvorstellungen und Überzeugung jedes Einzelnen respektieren", erklärte Lakah.

Zur Begründung für den Nachdruck der umstrittenen Cartoons hatte "France Soir" erklärt, genau wie den dänischen Kollegen gehe es dem Blatt nicht um Provokation, sondern um das Gleichgewicht zwischen Glauben und Meinungsfreiheit in einer Demokratie.

Die Edith gibtnoch die Quelle bekannt: http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/ausland/nahost/1880364,cc=000000160300018803641GiixN.html
Nichts ist für die Ewigkeit!

Wieder E.I.N.S!

stefancincelli

Beitrag von stefancincelli » 02.02.2006 15:00

ebenfalls zum thema:


Chefredakteur von "France Soir" gefeuert

Wegen des Nachdrucks der Karikaturen des Propheten Mohammed ist der Chef der französischen Boulevardzeitung "France Soir" entlassen worden. Der ägyptischstämmige Zeitungs-Besitzer entschuldigte sich für die Veröffentlichung.

Paris/Gaza - Die Entlassung von "France-Soir"-Chefredakteur Jacques Lefranc sei "ein kraftvolles Signal, dass wir die persönlichen Glaubensvorstellungen und Überzeugung jedes Einzelnen respektieren", hieß es in der Erklärung von Raymond Lakah von gestern Abend. "Wir entschuldigen uns bei der muslimischen Gemeinschaft und bei allen, die über die Veröffentlichung empört sind."

Unter der Schlagzeile "Voltaire hilf, sie sind verrückt geworden!" beschäftigt sich heute "France Soir" abermals kämpferisch mit den feindlichen Reaktion in der islamischen Welt. "Der Fanatismus nährt sich nur aus der Kapitulation der Republikaner und Laizisten. Man weiß, zu welchen Niederlagen solch ein Geist von München führt." Das Pariser Blatt ging jedoch nicht auf die Entlassung ihres Chefredakteurs ein.

Als erste Zeitung in Frankreich hatte "France Soir" gestern die Karikaturen gedruckt, die im vergangenen Jahr zuerst in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" veröffentlicht worden waren. Zur Begründung hatte "France Soir" erklärt, genau wie den dänischen Kollegen gehe es dem Blatt nicht um Provokation, sondern um das Gleichgewicht zwischen Glauben und Meinungsfreiheit in einer Demokratie. "Ja, man hat das Recht, Gott zu karikieren", hieß es auf der Titelseite. Man könne von den Karikaturen halten, was man wolle, sie seien weder rassistisch gemeint, noch setzten sie eine Gemeinschaft herab.

Das Boulevardblatt "France Soir" kämpft derzeit gegen Auflagenverluste. In den sechziger Jahren war es mit bis zu 1,3 Millionen Exemplaren Frankreichs auflagenstärkste Zeitung. Derzeit liegt die Auflage bei nur 45.000 Stück. Im vergangenen Jahr wurde ein Sanierungsplan in Kraft gesetzt.

Entschuldigung des "France-Soir"-Besitzers

Aus Protest gegen die Veröffentlichung der Bilder in europäischen Zeitungen verlangten bewaffnete Palästinenser am Vormittag in Gaza die Schließung von EU-Vertretungen. Etwa 50 maskierte Männer seien in den Vorgarten des EU-Büros in Gaza eingedrungen und hätten mehrere Schüsse abgefeuert, berichteten Augenzeugen.

Die Männer gehörten den al-Aksa-Brigaden der bisher regierenden Fatah-Organisation und dem radikalen Islamischen Dschihad an. Sie markierten den Eingang des Büros mit blauer Farbe und schrieben, das Gebäude sei bis zu einer Entschuldigung geschlossen. Sie trugen Schnellfeuergewehre und Panzerfäuste. Nach Augenzeugenberichten beendeten sie am späten Vormittag ihre Protestaktion.

Die Bewaffneten erklärten, die "europäische Provokation" mache alle Institutionen in Gaza und der ganzen Welt zum Ziel ihres Feuers. Beide Gruppen hatten in der Nacht eine Erklärung veröffentlicht, in der es hieß: "Jeder Norweger, Däne oder Franzose, der sich auf unserem Gebiet befindet, ist unser Ziel."

Die EU nannte die Drohungen inakzeptabel. Vor dem Büro seien inzwischen palästinensische Polizisten aufgezogen und die Mitarbeiter seien in Sicherheit, sagte ein EU-Vertreter. "Alles ist wieder normal."

Furcht vor Ausweitung des Boykotts

Inzwischen befürchtet die dänische Regierung eine Ausweitung von Boykottaktionen in der islamischen Welt. Außenminister Per Stig Møller begründete dies heute in der Zeitung "Børsen" mit dem Nachdruck der Zeichnungen in anderen europäischen Ländern. Damit werde die Aufmerksamkeit auch in Länder getragen, aus denen bisher keine Proteste gegen die zuerst in Dänemark veröffentlichten Zeichnungen gekommen seien.

Nach Angaben des Blattes bezog sich Møller damit vor allem auf Algerien und andere nordafrikanische Länder. Bisher hatte es Boykottaktionen vor allem in der gesamten Golfregion gegeben. Saudi-Arabien und Kuweit haben auch ihre Botschafter aus Kopenhagen abgezogen.

Nun hat auch die dänische Jazz- und Pop-Sängerin Jomi Massage die Veröffentlichung einer CD aufgeschoben. Zur Begründung sagte die Sängerin der Zeitung "Politiken", das Cover-Bild mit ihr in einer aus der dänischen Nationalflagge gefertigten Burka könne für noch mehr Spannung in der derzeit extrem angespannten Atmosphäre sorgen. "Es gibt so viel Zorn im Moment", sagte die Sängerin mit Blick auf die massiven Proteste wegen der bildlichen Darstellung Mohammeds.

Den Vorwurf von Selbstzensur wies sie zurück: "Für mich geht es jetzt um Respekt vor denjenigen, die für solche Bilder noch nicht bereit sind." Sie habe mit ihrer CD nicht zuletzt versuchen wollen, Brücken für einen nuancierten und offenen Dialog zwischen Kulturen zu schlagen.

Anzeigenboom in Saudi-Arabien

Während dänische Firmen wegen des Streits Verluste machen, spült die Kontroverse der Werbebranche in Saudi-Arabien inzwischen viel Geld in die Kassen. Die saudi-arabische Zeitung "Arab News" berichtete heute, die Werbeagenturen des islamischen Königreichs platzierten inzwischen täglich Dutzende großformatiger Anzeigen in den Zeitungen, in denen sie entweder erklärten, dass die Produkte ihrer Kunden nicht aus Dänemark stammten oder dass sich diese Firmen dem Boykott dänischer Produkte angeschlossen hätten.

Das Blatt schrieb weiter, die französische Supermarktkette Carrefour habe den Import dänischer Produkte nach Saudi-Arabien eingestellt und alle bereits eingeführten Waren aus Dänemark aus den Regalen genommen. "Es ist unbekannt, ob Carrefour nun auch französische und deutsche Waren entfernen wird, nachdem Zeitungen in diesen Ländern die Karikaturen ebenfalls abgedruckt haben", hieß es.

In Saudi-Arabiens armem Nachbarland Jemen sollen die einheimischen Importeure dänischer Produkte bis zum vergangenen Dienstag Verluste in Höhe von einer Milliarde Rial (rund 4,23 Millionen Euro) erlitten haben. Das geht aus einer Umfrage der Zeitung "al-Thawra" hervor.

Im Sudan hatte der Rat der Muslimischen Religionsgelehrten gestern Abend als Reaktion auf die Karikaturen eine Kampagne gegen die "Feinde des Islam" angekündigt. Sie forderten die Regierung auf, die diplomatischen Beziehungen zu Dänemark und Norwegen abzubrechen. Norwegen gehört zu den Nationen, die den Friedensprozess zwischen Khartum und der Rebellenführung im Südsudan hinter den Kulissen maßgeblich unterstützt hatten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 67,00.html

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Pumba
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Beitrag von Pumba » 02.02.2006 15:16

Original geschrieben von Sunny1982
bin der selben meinung wie pumba, ohne essen und trinken kann man nicht lachen.

und auf die frage ob es einen gott gibt, das muss wohl jeder für sich selber entscheiden, man muss nicht unbedingt an gott glauben gott ist ein symbolisierung für eine höhere macht. man kann das nennen wie man will. alles was wir menschen nicht beeinflussen können das ist "gott". wie zb. vulkane, erdbeeben, regen, überflutungen.. etc.


ja ist jedem selbst überlassen, für mich persönlich gibts keinen, ich denke, die natur kann sich selbst regeln und hat sich auch selbst geschaffen und entwickelt.
Ich finde es aber nicht mal schlecht, an gott (oder änliches) zu glauben, es nützt vielen menschen, optimistisch zu bleiben und den kopf nicht hängen zu lassen.
aber über dieses thema könnte man ewig diskutieren, darum lassen wir es besser ?! ;)

Nonplus Ultra

Beitrag von Nonplus Ultra » 03.02.2006 14:26

Jordanischer Chefredakteur wagt Abdruck der Karikaturen - und fliegt

Von Yassin Musharbash

Der Chefredakteur der jordanischen Zeitung "Shihan" ließ drei der heiß umstrittenen Mohammed-Cartoons drucken und stellte in seinem Kommentar die Frage: Was ist schlimmer? Solche Bilder oder Selbstmordanschläge? Seine Herausgeber antworteten mit seiner sofortigen Entlassung.

Berlin - "Ich habe keine Ahnung, warum der Chef die Bilder drucken ließ", sagte ein Redakteur der Wochenzeitung "Shihan" heute SPIEGEL ONLINE, der lieber nicht namentlich genannt werden möchte. Dass es Probleme geben würde, wenn man in Jordanien drei der zwölf umstrittenen Mohammed-Karikaturen veröffentlicht - damit habe man schließlich rechnen können. In der Tat: Das kleine Königreich ist islamisch geprägt, der Regent gar ein leiblicher Nachfahre des Propheten Mohammed.

Nur wenige Stunden lang war denn auch die gestrige Ausgabe des Boulevard-Magazins "Shihan" zu kaufen. Dann reagierten die alarmierten Herausgeber: Sie zogen die gesamte Auflage von rund 36.000 Exemplaren ein, entließen Chefredakteur Jihad Momani und kündigten eine Untersuchung an. Auf ihrer Website bezogen sie heute eindeutig Stellung: Die Veröffentlichung der Zeichnungen durch die dänische Tageszeitung "Jyllands-Posten" im September 2005 sei "ein Ausdruck der kolonialen-zionistischen Feindschaft gegen die Gemeinschaft der Araber und Muslime". Das alles sei nicht ohne "den Raubzug und die Besatzung (...) in Palästina und im Irak" zu denken. Der Prophet Mohammed, der hier herabgewürdigt werde, sei im Übrigen ein Symbol nicht nur für den Islam, sondern auch für die arabische Nation und ihre Zivilisation insgesamt. Niemals hätten die Bilder im eigenen Blatt erscheinen dürfen: "Einmal mehr bringt die Firma (...) hiermit ihre scharfe Ablehnung (...) zum Ausdruck."

Als die Bilder gestern in "Shihan" erschienen, hatte der Ton des mittlerweile geschassten Chefredakteurs noch anders geklungen. Zwar machte auch er keinen Hehl aus seiner Abscheu gegenüber den Zeichnungen und erklärte, er wolle nur das Ausmaß der dänischen Angriffe zeigen. Aber er warf in seinem mit "Muslime dieser Welt, reagiert vernünftig" überschriebenen Begleit-Kommentar auch selbstkritische Fragen auf. So wies Momani etwa darauf hin, dass die "Jyllands-Posten" sich längst entschuldigt habe - aber "aus irgendeinem Grund will niemand in der muslimischen Welt diese Entschuldigung hören". Noch weitreichender war der folgende Einwurf: "Wer beleidigt den Islam eigentlich mehr? Ein Ausländer, der den Propheten (...) darstellt (...),oder ein Muslim, der mit einem Sprengstoffgürtel bewaffnet auf einer Hochzeitsfeier in Amman ein Selbstmordattentat durchführt (...)?"

"Besser, er hätte es gelassen"

Diese Frage hätte der Ausgangspunkt einer interessanten Debatte sein können. Aber so weit kam es nicht, denn augenblicklich prasselte ein Wutgewitter auf Momani nieder. Ein Regierungssprecher verurteilte die Veröffentlichung umgehend als "großen Fehler" und verlangte eine Entschuldigung. Mittlerweile steht sogar die Überlegung im Raum, die Zeitung zu schließen. Rechtliche Schritte gegen den Redaktionsleiter werden von allen Seiten geprüft. "Auch damit ist zu rechnen gewesen", sagte der jordanische Journalist Fuad Hussein zu SPIEGEL ONLINE. Hussein hat selbst die Erfahrung gemacht, dass man wegen der Regierung unliebsamer Berichterstattung Ärger bekommen kann, auch wenn Jordanien in Sachen Pressefreiheit im Vergleich zu anderen arabischen Staaten einen Vorsprung hat. Hussein war Mitte der Neunziger Jahre für Wochen im Gefängnis gelandet, weil er die jordanische Regierung für die Erhöhung der subventionierten Brotpreise kritisiert hatte.

Der gefeuerte Chefredakteur Mamoni hielt dem Kreuzfeuer der Kritik jedenfalls nicht Stand. Er veröffentlichte gestern Abend eine Erklärung: "Ich bitte Gott um Vergebung und die Menschen, meine Entschuldigung zu akzeptieren", zitiert ihn heute die "Jordan Times".

Das von SPIEGEL ONLINE befragte Redaktionsmitglied von "Shihan" beteuerte unterdessen, Momani sei ein sehr frommer und national eingestellter Mensch - weder habe er aufwiegeln, noch billig für Auflage sorgen wollen. "Er steht der königlichen Familie nahe", sagte der Mann - das bürgt an sich für eine gewisse Vorsicht. Grundsätzlich habe das Blatt, Jordaniens erste Wochenzeitung, "vor nichts Angst". Aber dass Momani mit dem Abdruck ein Tabu brach, sei wohl unbestreitbar: "Es wäre besser gewesen, er hätte es gelassen". In den kommenden Tagen erhofft sich auch die Redaktion mehr Klarheit darüber, was der Ex-Chef bezweckt hatte und wie genau es zu dem Skandal im Skandal kam.

Boykottaufrufe gegen Dänemark

Jordanien ist moderates islamisches Land, auch wenn der im Irak aktive Qaida-Terrorist Abu Musab al-Sarkawi aus dem armen Königreich stammt und dort über Anhänger verfügt. Der junge König Abdallah II. bürgt wie sein verstorbener Vater Hussein für eine moderate, friedliebende Islaminterpretation, die in nichts mit dem wahhabitischen Staatsislam Saudi-Arabiens vergleichbar ist und auch auf den Ausgleich zwischen muslimischer Mehrheit und christlicher Minderheit achtet. Gestern sah der König sich genötigt, von Washington aus in die schwelende Diskussion einzugreifen. Er verurteile die "unnötige Beleidigung islamischer Sensibilitäten", erklärte er mit Bezug auf die dänischen Karikaturen. Die Reaktionen in Jordanien zeigen, dass längst nicht nur Islamisten sich beleidigt fühlen.

Die Tageszeitung "al-Ghad" brachte dieses Gefühl in einer eigenen Karikatur gestern auf den Punkt: Die von ihrem Zeichner Emad Hajjaj gezeichnete Bilderserie zeigt einen Redakteur der "Jyllands-Posten" beim Prüfen von Karikaturen. Eine Karikatur, auf der ein Hakenkreuz mit einem Davidsstern gleich gesetzt wird, verwirft er mit den Worten "Das ist anti-semitisch". Eine zweite, die einen Schwarzen zeigt, schafft es nicht in Blatt, weil sie "rassistisch" ist. Erlaubt aber sind bei der "Jyllands-Post" der Karikatur zufolge "Zeichnungen, die sich über den Propheten lustig machen": Eine ganze Serie von Mohammed-Karikaturen hat der Phantasie-Redakteur schon zum Druck frei gegeben. Wer die Originale aus Dänemark kennt, erkennt sie hier skizzenhaft angedeutet und unter Auslassung des Propheten-Gesicht wieder.

Im Gegensatz zu anderen islamischen Staaten wie Indonesien oder Jemen hat es in Jordanien bislang noch keine Demonstrationen oder gar Ausschreitungen wegen der Karikaturen-Affäre gegeben. Aber "an den Supermärkten stehen überall Schilder, auf denen Boykotte gegen dänische Waren verkündet werden", berichtete eine Deutsche, die seit 25 Jahren Jordanien lebt, heute SPIEGEL ONLINE. Und in der Hauptstadt Amman waren Gerüchte zu hören, dass eine Kundgebung vor dem dänischen Konsulat in Vorbereitung sei.

Es sieht danach aus, als würde Mamonis Frage bis auf Weiteres auch in Jordanien unbeantwortet bleiben.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 85,00.html

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Pumba
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Beitrag von Pumba » 03.02.2006 14:31

ey wow, geht ja langsam wirklich drunter und drüber... auf 20min ist auch noch was neues


Frage: Wieviel Probleme gäbe es, wenn wir alle Nebelspalterausgaben um die welt schicken würden und alle betroffenen derbe reagieren würden? :rolleyes:

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