Beitrag
von poohteen » 23.10.2007 21:25
Original geschrieben von el_cid
Obwohl die Anzahl der UrnengŠnger im Vergleich zu den letzten Jahren hoch war, finde ich es immernoch erschreckend, dass gerade mal 50% von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Wenn man sieht wie z.B. in Burma Demonstrationen nur schon fŸr einen Dialog mit dem Regime (!) brutal unterdrŸckt werden und in der Schweiz 50% der stimmberechtigten BŸrger von ihrem Stimmrecht nicht Gebrauch machen, stimmt mich das schon nachdenklich...
Ich find's nachvollziehbar, dass bei unserem System halt auch in Kauf genommen werden muss, dass die Stimmbeteiligung weniger hoch ist. In gewissen Ländern kannst du nur alle 4 Jahre das Parlament wählen - und that's it! Bei uns sind's jedes Jahr weiss nicht wieviele Abstimmungen, was halt auch zur Folge hat, dass ein grosser Teil abstimmungsmüde ist, bzw, dass es ihnen zu kompliziert ist. Aber wenn du nur jedes Schaltjahr einmal was zu sagen hast, dann raffst du dich vielleicht eher mal auf wählen zu gehen, bzw. gehst du aus Frust wählen, während dem bei uns aus Frust viele den Whlen und Abstimmungen fernbleiben.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
Javier Marias - Alle unsere frühen Schlachten