Die kranke Seite des Islam

Alles ausser Fussball
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poohteen
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Beitrag von poohteen » 09.02.2006 00:00

Original geschrieben von Nonplus Ultra
Für diejenigen, die durchgehalten haben:
http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetI ... egoryID=82

:cool:

Könntest du nicht den Text in ein, zwei Sätzen zusammenfassen? :confused:
















:p :D
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
Javier Marias - Alle unsere frühen Schlachten

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Beitrag von Nonplus Ultra » 09.02.2006 00:29

Original geschrieben von mpn
Könntest du nicht den Text in ein, zwei Sätzen zusammenfassen? :confused:
















:p :D


Konvertiert. Lieber zu früh als zu spät. :D

d..
.
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Beitrag von d.. » 09.02.2006 16:57

doch noch ein beitrag.

Ein Text, aus dem NZZ Folio Dez. 2005: (rot eingefärbt der - mmn -relevante teil zum thema)

http://www-x.nzz.ch/folio/archiv/2005/1 ... s/g-h.html


Gott

Allmächtiger, macht nicht, was er nach Theologenmeinung zu tun hätte.

Manchmal scheint es, als ob Gott immer noch allzu viel zu tun hätte. Nach jeder Rede des amtierenden US-Präsidenten hat er Amerika zu segnen; er hat für den Schutz der amerikanischen Truppen im Irak zu sorgen; er soll Hurrikane aufhalten; er soll Erdbeben verhindern. Ein allgütiger und allmächtiger Gott sollte ständig etwas tun, das Menschen wünschenswert oder gar notwendig vorkommt. Doch erkennbar tut Gott nichts von alledem. Offenbar ist er anders, als die Theologen ihn sich denken – Gott sei Dank, möchte man meinen.

Denn zu Ende ist die Ära des ideologischen Gebrauchs des Religiösen. Ein fahnenschwingender Gott, ein Atombomben segnender Gott, ein Gott, so parteiisch, egoistisch und grausam wie seine Anhänger, ist kein Gott, er ist ein Gruppengeist, eine Voodoo-Gottheit, ein Götze auf Seiten der jeweils Herrschenden. Selbst wenn er „nützt“, richtet er Schaden an.

Zu Ende ist auch die Ära des magischen Gebrauchs des Religiösen. Noch bis ins Jahr 1859 war es unmöglich, nicht an Gott zu glauben; denn wer sonst hätte die grazile Geschmeidigkeit einer Katze oder die Schönheit einer Pfauenfeder erklären können? Die Schönheit einer Pfauenfeder zu erklären, traute sich auch Charles Darwin nicht zu; aber mit seiner „Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl“ legte er ein Modell der Welterklärung vor, das besonders die chaotischen Prozesse, die Katastrophen und Absurditäten, kreativ in den Gang der Evolution einbezog. Gott hörte auf, als theologischer Lückenbüsser an allen Stellen unserer Unwissenheit und Angst zu fungieren. Wie entstand das Universum? Wie entsteht Bewusstsein? Kein Biologe, kein Kosmologe, kein Neurologe mehr wird „Gott“ als Erklärung gelten lassen. Gott ist nicht auf der Ebene der Ursache zu finden, und er wirkt nicht nach der Art von Wundern, die die Naturgesetze auflösen. Er dient der Daseinsdeutung, nicht der Welterklärung.

Zu Ende ist zugleich auch die Ära des dogmatischen Gebrauchs des Religiösen, in dem man die Erzählungen der Bibel fälschlich historisierte und dann als Offenbarungen des metaphysischen Wesens der Gottheit objektivierte, nur um die so festgestellten „Wahrheiten“ des Göttlichen alsbald an die Garantie eines kirchlichen Lehramtes zu binden und gegen jede historisch und philosophisch ehrliche Kritik unter dem Vorwurf von „Sünde“ und „Häresie“ zu verteidigen.

Von der Jungfrauengeburt bis zu Himmelfahrt Jesu hatten alle religiös relevanten Geschichten des Neuen Testaments ungeachtet ihrer literarischen Gattung als „Tatsachen“ geglaubt zu werden.

Mit einem derart fundamentalistischen Objektivismus zwingt man bis heute die Menschen zu einem unaufgeklärten Glauben oder zu einem aufgeklärten Unglauben; man zerreisst damit die Einheit von Denken und Fühlen, die den Kern des Religiösen ausmacht.


Wenn Gott etwas macht, dann offenbar das Gegenteil von dem, was er nach offizieller Theologenmeinung zu tun hätte: Er vereinigt die Menschen aller Nationen, Religionen und Regionen, statt sie voneinander zu trennen. „Wo findet man Gott?“ wird Jesus im 10. Kapitel des Lukasevangeliums gefragt, und er antwortet mit der Geschichte vom barmherzigen Samariter: Der jüdische Priester geht an dem schwerverletzten am Wegrand vorbei, um pünktlich und kultisch rein im Heiligtum von Jerusalem anzulangen, wo Gott rituell unter den Händen der religiösen Dienstträger gegenwärtig gesetzt wird. Die Samariter weigern sich seit einem halben Jahrtausend, daran zu glauben; ein Samariter trug die ganze Ideologie der jüdischen Orthodoxie nicht im Kopf, doch gerade deshalb öffneten sich seine Augen, sein Herz und seine Hände für die Not des Verletzten. Nach Jesu Meinung findet er Gott, indem er mit Mitleid hineingeht in das Leid eines Menschen.

Was macht da Gott? Er macht, dass es uns etwas ausmacht, unmenschliche Grenzen zu ziehen; er macht, dass wir uns eines Tages nicht mehr zu Soldaten ausbilden lassen und in den Krieg ziehen. Er macht, dass wir ahnen, was es heisst, Menschen zu sein.

Wo war Gott, als am 2. Weihnachtstag 2004 ein Tsunami Zehntausende von Menschen an den Ufern des Pazifiks in den Tod riss? Wo war er, als der Wirbelsturm Katrina im September 2005 die Staaten Mississippi und Lousiana erreichte, als im Oktober die Hurrikane Rita und Wilma Mexiko verwüsteten und als ein Erdbeben im pakistanischen Kaschmir weit über 50'000 Menschen das Leben kostete? Der Gedanke an Gott erklärt nicht den Lauf der Natur, aber er hilft uns, inmitten einer unmenschlichen Natur uns auf uns selbst zu besinnen.

Wer wir als Menschen sind, lernen wir nicht im Gegenüber der Welt; doch wenn wir beginnen, an Gott zu glauben als eine Macht, die niemanden allein lässt oder verloren gibt, gewinnen wir einen Grund, als Menschen durchzuhalten, selbst angesichts von Leid und Tod.


Was macht da Gott? Er bewahrt uns vor Resignation, Gleichgültigkeit und Verzweiflung, und er zeigt uns eine Wirklichkeit, in der Liebe stärker ist als der Tod, die Güte stärker als alle Gewalt und der es möglich wird, selbst in dem, was Menschen an Bösem begehen, den Ruf nach einem bisher nie gefundene Verstehen zu vernehmen. Gott schweigt nicht in den Katastrophen der Welt und in den Ungerechtigkeiten der menschlichen Geschichte, er redet leise, doch unüberhörbar in unseren Herzen.

Die Weise, wie Gott zu uns redet, ist nur symbolisch, nicht begrifflich zu verstehen – nach Art der Dichtung, nicht der Dogmen. Nicht zufällig weigert sich Jesus im Neuen Testament, die Sprache der Theologen seiner Zeit zu reden; stattdessen spricht er in Gleichnissen und Bildern, traumnah, prophetisch, therapeutisch, erlebnisnah, frei. Der Unterschied ist deutlich. In den Händen von Theologen kann jedes Wort Gottes sich in ein Stück Stacheldraht verwandeln, um Menschen von Menschen zu trennen; Katholiken von Protestanten, Christen von Juden, Muslime von Hindus, die moralisch Anständigen von den Unanständigen, die Ordentlichen von den Unordentlichen, die Guten von den Bösen. Die dichterische Sprache Jesu lädt ein zum Begleiten, zum Verstehen, zum Zurückholen, zum Umkehren.

Was macht da Gott? Er entzieht sich unseren Begriffen; er kehrt zurück in den Bildern unserer Träume; und er gibt uns die Kraft, den Visionen der Propheten von einem Reich Gottes auf Erden mehr Glauben zu schenken als den Definitionen der „Realität“ im Munde der Mächtigen und der Reichen.
Zuletzt geändert von d.. am 25.06.2006 20:14, insgesamt 1-mal geändert.

el_cid

Beitrag von el_cid » 09.02.2006 18:05

langsam habe ich das gefühl, der "krieg der kulturen" wird aus auflagegründen herbeigeschrieben....:rolleyes:

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Beitrag von GruenerSchatten » 09.02.2006 20:16

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Beitrag von GruenerSchatten » 09.02.2006 20:19

.

Nonplus Ultra

Beitrag von Nonplus Ultra » 09.02.2006 22:11

Guckst du??


Das Recht zu beleidigen

Von Henryk M. Broder

Die holländische Abgeordnete und Islam-Dissidentin Ayaan Hirsi Ali hat heute die Veröffentlichung der umstrittenen Mohammed-Karikaturen verteidigt. Mit kämpferischen Parolen rief sie auf einer Pressekonferenz zur Solidarität mit Dänemark auf.

Gleich der erste Satz ist ein gezielter Hieb gegen Allesversteher und Allesverzeiher: "I am here to defend the right to offend." Ich bin hier, um das Recht zu verteidigen, beleidigen zu dürfen.

Ayaan Hirsi Ali, 1969 in Somalia geboren, in Saudi-Arabien, Äthiopien und Kenia aufgewachsen, ist vor 16 Jahren nach Holland geflohen, um der
Zwangsheirat mit einem Cousin zu entgehen. Sie hat
sich als Putzfrau und Sozialarbeiterin durchgeschlagen, Politologie und Philosophie studiert, für eine sozialdemokratische Stiftung gearbeitet, bis sie 2003 als Kandidatin der liberalen "Volkspartei für Freiheit und Demokratie" in das holländische Parlament gewählt wurde. Seit der Ermordung von Theo van Gogh, mit dem sie an einem islamkritischen Kurzfilm gearbeitet hat ("Submission 1"), hat sich ihr Leben gründlich geändert.

Sie tauchte für ein paar Monate in den USA unter, seit
sie wieder in Holland lebt, wird sie rund um die Uhr bewacht, jeder Weg zum Supermarkt, jede Reise ist eine aufwendige Operation. Heute war die somalische Holländerin nach Berlin gekommen, um den Journalisten der Hauptstadt zu
erklären, worum es ihrer Auffassung nach bei dem sogenannten Karikaturenstreit geht und was gerne übersehen wird: "Ich bin der Meinung, dass es richtig war, die Cartoons in der Zeitung 'Jyllands Posten' zu drucken und dass die Entscheidung der anderen Zeitungen, sie nachzudrucken, ebenfalls richtig war."

Nach diesem Einstieg legt sie erst richtig los, als wollte sie beweisen, dass sie zu recht "die schwarze Voltaire" genannt wird. "Schande über jene Zeitungen und TV-Stationen, die nicht den Mut hatten, ihren Lesern und Zuschauern diese Karikaturen zu zeigen. Diese Intellektuellen leben von der Meinungsfreiheit, aber sie akzeptieren Zensur. Sie verstecken sich hinter Parolen wie
'Verantwortung' und 'Sensibilität'. Schande über jene Politiker, die erklärt haben, dass die Veröffentlichung der Karikaturen unnötig, unsensibel, respektlos und falsch war."

Ali lobt den dänischen Ministerpräsidenten Anders Fogh Rasmussen für seine Weigerung, sich "mit Repräsentanten tyrannischer Regimes" zu
treffen, und bedauert, dass der holländische Premierminister nach der Ermordung Theo van Goghs eine Verschärfung des Blasphemieparagrafen angeregt hatte. "Schande über
jene europäischen Firmen und Gesellschaften, die nun
mit 'Wir sind keine Dänen' und 'Wir verkaufen keine
dänischen Produkte' im Nahen Osten werben."

Sie schaut kurz hoch und sagt wieder einen jener Sätze, die man nicht missdeuten kann: "Ab jetzt wird Nestlé-Schokolade
nie wieder so schmecken, wie sie uns bis eben geschmeckt hat."

Ruft man sich in Erinnerung, was in den letzten Tagen
über den Karikaturen-Streit gesagt und geschrieben
wurde, wirkt das, was Ayaan Hirsi Ali in ihrer ruhigen
und glasklaren Art sagt, wie eine Frischzellenkur für den
gesunden Menschenverstand. Dabei sind es nur
Selbstverständlichkeiten. Dass Freiheit ihren Preis
hat und dass Nachgeben sich nicht auszahlt. Und dass die ganze Affäre auch etwas Gutes hat. "Wir wissen nun, dass es
eine beachtliche Minderheit in Europa gibt, die nicht
verstehen und nicht akzeptieren will, wie eine
liberale Demokratie funktioniert."

Hirsi Ali sagt: Es seien dänische Bürger gewesen, die statt in Dänemark auf die Straße zu gehen oder dänische Gerichte anzurufen, reaktionäre Regimes um Hilfe gegen Dänemark gebeten hätten. Und noch absurder: "Despotische Regierungen wie die von Saudi-Arabien inszenieren eine Graswurzel-Revolution, die sie
gnadenlos zerschlagen würde, wenn es um das Recht auf
freie Wahlen ginge."

Und Ali wiederholt: "Ich bin hier, um das Recht zu
verteidigen, beleidigen zu dürfen." Diesmal setzt sie
dazu: "Innerhalb der Grenzen des Gesetzes." Dies sei
kein Konflikt über "Rasse, Hautfarbe oder Herkunft, es
ist ein Konflikt über Gedanken". Sie sei eine "Dissidentin", die in den Westen geflohen ist, wie die Dissidenten zur Zeit des Kommunismus. 1989, als Ajatollah Chomeini zur Ermordung von Salman Rushdie aufgerufen hatte, habe sie "das für für richtig
gehalten, heute weiß ich, es war falsch".

Eine Frau, eine Muslima, eine Schwarzafrikanerin sagt
den Europäern, worauf es in einer Demokratie ankommt: "Es ist nicht meine Absicht, religiöse Empfindungen zu verletzen, aber ich werde mich der Tyrannei nicht beugen." Sie sei nicht die einzige Dissidentin in der islamischen Welt. "Es gibt uns überall, hier im Westen, aber auch in Teheran, Riad, Amman, Kairo,
Khartum und Kabul. Wir sind wenige, und alles, was wir haben, sind unsere Ideen. Unsere Gegner werden
versuchen, uns zum Schweigen zu bringen, uns für
verrückt zu erklären. So wie es die Kommunisten mit
ihren Dissidenten getan haben."

Wie dieser Teil der Geschichte ausging, kann heute jeder in der Hauptstadt überprüfen: Wo früher die Mauer stand, parken jetzt die Autos der Journalisten.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 31,00.html

Nonplus Ultra

Beitrag von Nonplus Ultra » 09.02.2006 22:22

Ein Schweine-Quiek-Wettbewerb und die Folgen

Von Michael Hanfeld

09. Februar 2006 So kann man sich täuschen oder besser gesagt, so wird man getäuscht. Jetzt wissen wir zumindest, womit beziehungsweise woher das öminöse Bild stammt, mit dem der in Dänemark lebende Imam Abu Laban und seine Delegation im Dezember und Januar durch den Nahen Osten gereist sind, um ihre Gesprächspartner davon zu überzeugen, daß die Mohammed-Karikaturen in der Zeitung „Jyllands-Posten” eine Beleidigung aller Muslime darstellten.

Das Bild, das angeblich einen Mann zeigen soll, der den Propheten Mohammed mit einer Schweinsnase im Gesicht und Schweinsohren verulkt, hat mit dem Islam nicht das geringste zu tun, es entstammt auch nicht der dänischen Zeitung. Es ist vielmehr ein Bild der Nachrichtenagentur Associated Press, das einen Mann zeigt, der auf einer Landwirtschaftsmesse in Südfrankreich im Sommer 2005 an einem Schweine-Quiek-Wettbewerb teilnimmt.

Protest der Agentur

Die Nachrichtenagentur hat dagegen protestiert, daß ihr Foto in der Broschüre mit Bildern auftauchte, welche die muslimische Gruppe aus Dänemark als Beispiele für Beleidigungen des Islam zusammengestellt hatte. Das Bild habe keinerlei Bezug zu dem derzeitigen Streit um die Mohammed-Karikaturen, erklärte der Fotochef von AP, Santiago Lyon.

Eine Schwarzweißkopie dieses Fotos war in der Broschüre abgedruckt, welche die Delegation dänischer Muslime bei ihrer Reise dabeihatte, mit der sie die beispiellose Protestwelle der vergangenen Tage angestachelt hat, die in Gewaltakte mit zahlreichen Toten mündete. Das Heft sollte, wie ein Sprecher der Gruppe, Ahmed Akkari, sagte, Beispiele für antimuslimische Veröffentlichungen in Europa zeigen. In der Broschüre seien auch die zwölf Mohammed-Karikaturen der „Jyllands-Posten” enthalten gewesen. Die Kopie des AP-Bildes sei der Gruppe in anonymen Drohbriefen im vergangenen Jahr zugeschickt worden, sagte Akkari der Agentur AP. Ihm selbst sei der Ursprung des Fotos nicht bekannt gewesen. Das Bild sei völlig aus dem Zusammenhang gerissen und ohne Erlaubnis abgedruckt worden, entgegnete der AP-Sprecher Jack Stokes.

Keine Holocaust-Karikaturen in „Jyllands-Posten”

Die „Jyllands-Posten” selbst mußte derweil in eigener Sache dementieren, daß sie nach den Mohammed-Karikaturen auch die Bilder zeigen wolle, mit der eine iranische Zeitung den Holocaust karkieren will. „Es ist nicht korrekt, daß JP am Sonntag eine Reihe antichristlicher und antisemitischer Karikaturen bringen will. Mit freundlichen Grüßen, die Chefredaktion”, stand gestern auf der Titelseite der Zeitung. Auf Seite fünf hieß es: „JP wird unter keinen Umständen Holocaust-Karikaturen aus einer iranischen Zeitung abdrucken.”

Beides hatte nach Agenturberichten jedoch der Feuilletonchef des Blattes, Flemming Rose, im Fernsehen angekündigt. Erst sei der Initiator der Mohammed-Karikaturen im amerikanischen Fernsehen aufgetreten und habe mitgeteilt, seine Zeitung versuche, Kontakt mit der iranischen Zeitung aufzunehmen, die einen „internationalen Wettbewerb für Holocaust-Karikaturen” veranstalten will. „Wir würden die Karikaturen am selben Tag bringen”, sagte er. Wenig später unterrichtete er im heimischen Sender TV2 darüber, daß die Leser am Sonntag bereits früher veröffentlichte Jesus- und Juden-Karikaturen erwarten dürften. „Wir wollen zeigen, daß wir keinen speziell antiislamischen Kurs haben”, sagte er. Nur um kurz später zu bekennen, er sei von der Chefredaktion zurückgepfiffen worden, teile deren Ansicht mit Blick auf den Druck, dem auch er seit Wochen durch zahlreiche Morddrohungen ausgesetzt sei.

http://www.faz.net/s/Rub9DDF988597D94E1 ... ntent.html

Nonplus Ultra

Beitrag von Nonplus Ultra » 09.02.2006 22:25

Imam gesteht
Falsche Karikaturen vorgelegt

09. Februar 2006 Einer der islamischen Schriftgelehrten, die auf einer Rundreise durch den Nahen Osten „Mohammed-Karikaturen” anprangert hatten, hat zugegeben, daß es sich dabei nicht nur um zwölf Zeichnungen handelte, die in Dänemark erschienen waren. Der Imam Ahmed Akari sagte dem Sender BBC, sie hätten weitere Karikaturen gezeigt, von denen sie geglaubt hätten, daß sie von „Extremisten” stammten.

Die Nachrichtenagentur AP protestierte derweil dagegen, daß dabei eines ihrer Bilder mißbraucht wurde. Die Imame hatten behauptet, das Bild zeige einen Mann, der den Propheten als Schwein verulkt. Tatsächlich zeigt es einen Mann, der auf einer Landwirtschaftsmesse in Südfrankreich an einem „Schweine-Quiek”-Wettbewerb teilnimmt. (Siehe auch: Die Herkunft des angeblichen Mohammed-Bildes) Unterdessen dauerten in islamischen Ländern die Proteste gegen die Karikaturen an. (Siehe auch: Ein gefundenes Fressen: Iranische Ajatollahs nutzen Karikaturenstreit)

Ramsauer: EU-Beitritt der Türkei „erschwert”

In Berlin dankte Bundesinnenminister Schäuble (CDU) dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan für seine mäßigenden Worte im Karikaturenstreit. Zuvor hatte der CSU-Landesgruppenchef Ramsauer gesagt, der Aufruhr in der islamischen Welt zeige, wie wenig berechenbar dieser Teil der Welt sei. Die zum Teil gewaltsamen Proteste in islamischen Staaten würden eine mögliche Integration der Türkei in die EU „eher erschweren”.

Vertreter von CDU, SPD und Grünen sowie der Türkischen Gemeinde in Deutschland wiesen einen solchen Zusammenhang zurück und sprachen von besonnenem Verhalten der Türkei. Auch der dänische Ministerpräsident Rasmussen steht einer türkischen Vermittlungsinitiative im Karikaturenstreit positiv gegenüber. (Siehe auch: Türkei als Mittler beim Karikaturenstreit?)

In der Bundesrepublik und in der Türkei riefen die beiden auflagenstärksten Tageszeitungen, „Bild” und „Hürriyet”, in einem gemeinsamen Kommentar Muslime und Christen zu gegenseitigem Respekt auf.

„Den Gesandten Gottes mit Blut verteidigen”

In Beirut trugen am Donnerstag mehrere hunderttausend Gläubige während des schiitischen Aschura-Festes Plakate mit sich, auf denen die Karikaturen als Angriff auf die Würde ihrer Gemeinschaft verurteilt wurden. Hizbullah-Chef Nasrallah sagte an Amerika gerichtet: „Wir werden den Gesandten Gottes nicht nur mit unserer Stimme, sondern auch mit unserem Blut verteidigen.”

Die amerikanische Außenministerin Rice hatte am Mittwoch abend Iran und Syrien vorgeworfen, die Proteste zu instrumentalisieren. Sie sagte in Washington, sie habe „keine Zweifel, daß Iran und Syrien die Stimmung bewußt aufgepeitscht haben, um dies zu ihrem Vorteil auszunutzen.” Iran wies das als unbegründete „Lüge” zurück. (Siehe: Iran: Rice' Vorwürfe im Karikaturenstreit sind eine „Lüge”)

Auch in Indien nutzten schiitische Muslime Aschura-Prozessionen zu Demonstrationen gegen die Karikaturen. In Kapstadt demonstrierten ebenfalls mehrere tausend Muslime.

http://www.faz.net/s/RubABDE32C7F30248E ... ntent.html

KarlEngel

Beitrag von KarlEngel » 10.02.2006 00:42

@grüner schatten: nur einfach vom verhältnis her, jyllands posten = mohammed (glaubensgrundlage) karikatur / div. islamische länder = holocaust resp. antisemitismus.. ist nicht genau das gleiche...nur rein von dem her, ohne jetzt zu sagen vonwegen was pietätloser ist,pressefreiheit etc...

ausser vielleicht zum thema pressefreiheit, finde ich, hin oder her..war es nötig diese karikaturen (vorallem von jyllands p., auber auch sonst und vorallem jetzt noch weitere..) abzudrucken? ich finde nein, die wussten ja das es reine provokation und eine schwere beleidigung darstellt etc., keine ahnung wieso die das nötig hatten/haben...

"kindergarten" :(

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poohteen
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Beitrag von poohteen » 10.02.2006 01:29

Original geschrieben von KarlEngel
"kindergarten" :(

Naja, auf der anderen Seite mag's ein Trötzelen sein, auf der anderen Seite sind das fundamentale Rechte und Werte unserer Gesellschaft, unserer Kultur.

Wenn die Moslems ihren Propheten nicht zeichnen wollen, so zwingt sie niemand dazu, genauso wenig, wie mich jemand zwingen kann, dies NICHT zu tun. Ich könnte auch den Koran als Klopapier benutzen, oder ihn verbrennen. Dasselbe kann ich natürlich auch mit der Bibel tun. Ich darf Gott auch als Frau mit riesigen Titten zeichnen. Wär zwar nicht wirklich niveauvoll, aber das sind Freiheiten, die wir uns einfach herausnehmen dürfen. Und diese Freiheit, die gilt es mit allen Mitteln zu verteidigen. Die Welle, welche die dänische Zeitung ausgelöst hat, die war richtig und wichtig! Denn hier wird aufgezeigt, wie gefährlich es sein kann, die islamische Kultur, diese Wertvorstellung mit unserer Kultur zu vermischen. Vor allem dann, wenn Menschen mit fundamentalistischen Ansichten aufeinandertreffen. Diese Ereignisse dürften einigen Multikultis wieder mal die Augen geöffnet haben.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
Javier Marias - Alle unsere frühen Schlachten

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Beitrag von Nonplus Ultra » 10.02.2006 02:35

Original geschrieben von mpn
Diese Ereignisse dürften einigen Multikultis wieder mal die Augen geöffnet haben.


Wieder mal? Zum ersten Mal überhaupt (bezüglich dieses Themas jedenfalls).

Nonplus Ultra

Beitrag von Nonplus Ultra » 10.02.2006 03:28

Original geschrieben von KarlEngel
ausser vielleicht zum thema pressefreiheit, finde ich, hin oder her..war es nötig diese karikaturen (vorallem von jyllands p., auber auch sonst und vorallem jetzt noch weitere..) abzudrucken? ich finde nein, die wussten ja das es reine provokation und eine schwere beleidigung darstellt etc., keine ahnung wieso die das nötig hatten/haben...

"kindergarten" :(


Ist es nötig, auf etwas Rücksicht zu nehmen, das seit Jahren (bloss wollten es die meisten nicht hören) unverholen mit der Konfrontation droht? Ist es sinnvoll? Dient es der eigenen Sache oder bloss derjenigen der anderen? Soll man etwas, von dem man weiss, dass es bei Leuten, die eine mit den persönlichen und auch gesamtgesellschaftlichen Grundwerten kollidierende Geisteshaltung vertreten (und noch tausende von Kilometern entfernt leben), nicht tun, bloss weil man die Reaktion dieser Leute fürchtet? Man kann das schon so sehen. Allerdings nur, wenn einem egal ist, wohin die Reise geht. Wenn die Angst vor einer unangenehmen Gegenwart grösser ist als die Angst vor einer noch unangenehmeren Zukunft. Oder die Tendenz zur Verdrängung unangenehmer Realitäten grösser ist als das Verantwortungsbewusstsein, etwas über viele Jahrhunderte Erkämpftes und Erstrittenes an die Nachkommenden weiter zu geben.

Die "war es nötig"-Frage stellt sich meines Erachtens nicht mehr. Wer diese Frage jetzt noch stellt, hat immer noch nicht begriffen und wird wohl auch nie begreifen. Auch nicht, wenn erneut islamkritische Menschen in Europa auf offener Strasse wegen ihrer Arbeiten geschächtet werden, wenn hier bei uns in Europa weiterhin Zwangsehen arrangiert, nicht willige Frauen verstümmelt oder gar von Familienmitgliedern beseitigt werden. Die Frage der Notwendigkeit der Veröffentlichung der Karikaturen stellt sich nicht mehr, da die viele von uns extrem überraschende Art und Kraft der Reaktionen gezeigt hat, dass vielen Europäern dadurch etwas klar geworden ist, dessen sie sich bislang - aus welchen Gründen auch immer - nicht bewusst waren. Insofern war die dänische Aktion nötig und auch sinnvoll. Ein Augenöffner.
Zuletzt geändert von Nonplus Ultra am 10.02.2006 04:10, insgesamt 1-mal geändert.

Bergsteiger
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Beitrag von Bergsteiger » 10.02.2006 13:11

Original geschrieben von mpn
Naja, auf der anderen Seite mag's ein Trötzelen sein, auf der anderen Seite sind das fundamentale Rechte und Werte unserer Gesellschaft, unserer Kultur.

Wenn die Moslems ihren Propheten nicht zeichnen wollen, so zwingt sie niemand dazu, genauso wenig, wie mich jemand zwingen kann, dies NICHT zu tun. Ich könnte auch den Koran als Klopapier benutzen, oder ihn verbrennen. Dasselbe kann ich natürlich auch mit der Bibel tun. Ich darf Gott auch als Frau mit riesigen Titten zeichnen. Wär zwar nicht wirklich niveauvoll, aber das sind Freiheiten, die wir uns einfach herausnehmen dürfen. Und diese Freiheit, die gilt es mit allen Mitteln zu verteidigen. Die Welle, welche die dänische Zeitung ausgelöst hat, die war richtig und wichtig! Denn hier wird aufgezeigt, wie gefährlich es sein kann, die islamische Kultur, diese Wertvorstellung mit unserer Kultur zu vermischen. Vor allem dann, wenn Menschen mit fundamentalistischen Ansichten aufeinandertreffen. Diese Ereignisse dürften einigen Multikultis wieder mal die Augen geöffnet haben.
Ich sehe das auch so ähnlich! Die Pressefreiheit ist vielleicht in gewisser Hinsicht etwas heikel. Aber welcher Karrikturist irgendwo in einem unbedeutenden Land (und das ist Dänemark nun mal) kann wissen, dass das Ganze so hohe Wellen schlägt? Mein Verdacht zielt eben dahin, dass die Moslems (die Fundamentalisten natürlich, die dann andere beeinflussen), das gezielt suchen, also Gründe, um den Westen zu verteufeln!

Ich persönlich halte mich aber lieber an Jesus (hat aber nichts mit Kirche zu tun). Er ist für mich der wahre Prophet, er hat nie Gewalt angewendet oder geschürt. Er hat z.B. gesagt: "was ihr dem Geringsten antut, das tut ihr mir an" und als man ihn auf die Wange schlug, hielt er auch noch die zweite hin. Bei Moslems undenkbar, die hätten grad ihre Kalaschnikows geladen.

Das ist der Unterschied zwischen den verblendeten islamischen Fundamentalisten und den wirklich Gläubigen (obwohl ich nicht in der Kirche bin). Jesus ist das Wort, man muss es nur richtig deuten können!
Zuletzt geändert von Bergsteiger am 10.02.2006 13:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von SektorGrün » 10.02.2006 13:30

Original geschrieben von Bergsteiger
Ich sehe das auch so ähnlich! Die Pressefreiheit ist vielleicht in gewisser Hinsicht etwas heikel. Aber welcher Karrikturist irgendwo in einem unbedeutenden Land (und das ist Dänemark nun mal) kann wissen, dass das Ganze so hohe Wellen schlägt? Mein Verdacht zielt eben dahin, dass die Moslems (die Fundamentalisten natürlich, die dann andere beeinflussen), das gezielt suchen, also Gründe, um den Westen zu verteufeln!

Ich persönlich halte mich aber lieber an Jesus (hat aber nichts mit Kirche zu tun). Er ist für mich der wahre Prophet, er hat nie Gewalt angewendet oder geschürt. Er hat z.B. gesagt: "was ihr dem Geringsten antut, das tut ihr mir an" und als man ihn auf die Wange schlug, hielt er auch noch die zweite hin. Bei Moslems undenkbar, die hätten grad ihre Kalaschnikows geladen.

Das ist der Unterschied zwischen den verblendeten islamischen Fundamentalisten und den wirklich Gläubigen (obwohl ich nicht in der Kirche bin). Jesus ist das Wort, man muss es nur richtig deuten können!


na gut, du kannst nicht sagen, ich glaube an Jesus, hat aber nichts mit der Kirche zu tun. Das hängt nun mal unweigerlich zusammen., Und welche Untaten im Namen von Gott, Jesus bzw eben der Katholischen Kirche verübt wurden, muss ich hier wohl nicht erwähnen. Ich sage nur die Kreuzzüge...
... Deutschland im Herbst ...


Adioz Onkelz ...

"Glauben Sie nicht jenen, die nie in ein Stadion gehen, dass ein Fußballspiel ein Hochrisiko-Anlass sei". Zitat Bernhard Heusler

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Beitrag von Bergsteiger » 10.02.2006 13:38

Jesus hat NICHT die Kirche gegründet. Die Kirche hat ihn aber sozusagen missbraucht und vor allem auch falsch verstanden oder gar widergeben (bzw. übersetzt). Ich distanziere mich klar von der Kirche aber ich glaube an die Worte von Jesus, wohl natürlich nur, wenn man sie richtig deuten kann! Gruss!;)

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Beitrag von SektorGrün » 10.02.2006 13:44

Original geschrieben von Bergsteiger
Jesus hat NICHT die Kirche gegründet. Die Kirche hat ihn aber sozusagen missbraucht und vor allem auch falsch verstanden oder gar widergeben (bzw. übersetzt). Ich distanziere mich klar von der Kirche aber ich glaube an die Worte von Jesus, wohl natürlich nur, wenn man sie richtig deuten kann! Gruss!;)

naja falsch verstanden ist wohl falsch. Ich würde eher sagen, absichtlich falsch wiedergegebn. Und das über Jahrhunderte, nur um eine Gewisse Macht zu haben. Man hat einfach die Angst der Leute ausgenutzt bzw sie manipuliert...

wo wiederum gewisse Parallelen zu gwissen heutigen Systemen auszumachen sind...
... Deutschland im Herbst ...


Adioz Onkelz ...

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Beitrag von Nonplus Ultra » 10.02.2006 16:01

Original geschrieben von Bergsteiger
Aber welcher Karrikturist irgendwo in einem unbedeutenden Land (und das ist Dänemark nun mal) kann wissen, dass das Ganze so hohe Wellen schlägt?


Glaubst du das wirklich? So naiv sind auch Journalisten oder Karikaturisten nicht. Als ich die Karikaturen im Oktober oder November zum ersten Mal auf diewelt.de gesehen habe, habe ich mich enorm gewundert, dass noch kein Aufschrei durch die islamische Welt gegangen war. Und war schon kurz davor, die islamischen Fanatiker als doch nicht ganz so bescheuert zu betrachten. :D

Nonplus Ultra

Beitrag von Nonplus Ultra » 10.02.2006 16:02

Falls jemand Interesse an interkulturellem Erfahrungsaustausch hat und gerne mal meinen ehemaligen Imam (bis Ende 2004) sehen möchte: :D

Berner Polizei bewilligt Demonstration von Muslimen
Bern. AP/baz. Im Zuge des Karikaturenstreits gehen am Samstagnachmittag auch in der Schweiz Muslime auf die Strasse. Die Berner Stadtpolizei hat eine zweistündige Platzdemonstration auf dem Bundesplatz bewilligt, wie Polizeisprecherin Franziska Frey auf Anfrage bestätigte.

Gemäss der Berner Tageszeitung «Der Bund» stammen die Organisatoren aus dem Umfeld der Moschee in Biel und erwarten mindestens 1500 Kundgebungsteilnehmer. Ziel sei es, mit einer friedlichen Veranstaltung aufzuzeigen, dass es für alle Grenzen gebe, auch für die Meinungsfreiheit.

Als Hauptredner sei der Genfer Imam Youssef Ibram eingeladen. Dieser war bis Ende 2004 Imam in Zürich, trat nach einer Kontroverse um ein Interview aber zurück. Ibram war zitiert worden, er könne nicht gegen die Steinigung sein, da diese Teil des islamischen Rechts sei. Der Imam kritisierte jedoch, seine Aussage sei verkürzt wiedergegeben worden.
Zuletzt geändert von Nonplus Ultra am 10.02.2006 16:06, insgesamt 1-mal geändert.

Nonplus Ultra

Beitrag von Nonplus Ultra » 10.02.2006 18:56

Noch ein letzter Beitrag zum Thema, dananch ist Schluss.

Arafat und führende islam(ist)ische Köpfe in Europa (wie der Schweizer und Jean Ziegler-Freund Tariq Ramadan und sein Bruder) verfolg(t)en genau die gleiche Taktik wie die radikalen dänischen Imame. Sie machen auf Ausgleich, Integration, interkulturelles Blabla und schmieren den Zuhörern Honig um den Mund, wenn der Westen als Zielgruppe definiert ist; sie geben sich hetzerisch, intolerant und unnachgiebig, wenn die islamische Welt Ziel ihrer Ausführungen ist. Man kann dieses Verhalten schlau nennen. Oder einfach verlogen und hinterhältig. Gut, dass es Al Dschasira und Al Arabia gibt und selbst Botschaften aus der hintersten Ecke im Hindukusch nun auch bis zu uns vordringen.


Doppelte Taktik der dänischen Imame

Aus Kopenhagen berichtet Anna Reimann

Dänische Politiker erheben schwere Vorwürfe gegen die radikalen Imame im Land. Gegenüber westlichen Medien gäben sie sich moderat, vor Muslimen fungierten sie als Scharfmacher.

Kopenhagen - Die Moschee der islamischen Glaubensgesellschaft "Islamisk Trossamfunn" steht in einem heruntergekommenen Viertel am Nord-West-Rand von Kopenhagen. Lose Kabel gucken aus den Türklingelschildern, das Eisentor hängt nur noch an einem Scharnier. Auf dem Hof vor den Türen zu dem Gebetsräumen liegt Müll, alte Holzpaletten stapeln sich.

Oben, im ersten Stock, wo sich die Bücherei der "Islamisk Trossamfunn" befindet, sitzt der Imam Abu Laban auf einem Sofa und ist sich sicher, dass in Dänemark gerade Geschichte geschrieben wird. "Wie Gorbatschow einst die UdSSR gegenüber dem Westen geöffnet hat, so werden auch jetzt die Fronten aufweichen." Dass die aktuelle Entwicklung etwas ganz anderes zeigt und bei den Aufständen in den letzten Tagen Menschen gestorben sind, ist für Laban scheinbar kein Grund zur Besorgnis: "Die Situation ist vollkommen unter Kontrolle und ich bin sehr optimistisch", sagt er. "Wenn sich der Sturm gelegt und der Rauch verzogen hat", so Laban, dann werde man klar sehen, dass dies "ein Wendepunkt der Geschichte" sei. "Ein Moment der Wahrheit."

Seit Tagen hatten dänische Politiker immer wieder darauf hingewiesen, mit welch doppelter Taktik einige radikale Imame aus Kopenhagen und Arhus vorgegangen seien. Denn während die Imame wie Abu Laban, Muhammed al-Barazi oder Ahmed Akkari sich gegenüber der dänischen Presse verhältnismäßig moderat gegeben hätten, sei ihre Botschaft eine andere gewesen, sobald sich die Kameras arabischer Fernsehsender auf sie richteten.

Gerüchte aus rechtsradikalen Kreisen

So hatte al-Barazi, Imam einer anderen Moschee in Kopenhagen, etwa bei al-Dschasira gesagt, dass man in Dänemark offiziell den Koran verbrennen wolle, obwohl klar war, dass das nur Gerüchte waren, die aus rechtsradikalen Kreisen gestreut wurden. Abu Laban selbst hatte sich widersprüchlich zu einem Boykottaufruf dänischer Waren geäußert. Laut dem dänischen Fernsehsender TV2 hat er gegenüber al-Dschasira gesagt: "Wenn die muslimischen Länder einen Boykott beschließen und wenn die muslimischen Menschen fühlen, dass es ihre Pflicht ist, den Propheten zu verteidigen, dann ist das etwas, worüber wir uns freuen können." Vor Journalisten aus Dänemark hingegen lehnte er einen Boykott ab.

Die strenggläubigen Muslime in Kopenhagen scheint die unklare Haltung ihrer religiösen Führer nicht zu verschrecken: Hunderte sind zum Freitagsgebet in die Moschee im Nordwesten Kopenhagens gekommen, um ihrem Imam Abu Laban zu lauschen. Einige rollen ihre Gebetsteppiche im Freien auf, drinnen ist nicht genug Platz. Aber nicht nur dänische Muslime sind da, sondern auch Journalisten, die Imam Abu Laban eigens zum Freitagsgebet geladen hatte.

Das eindeutige Bekenntnis bleibt aus

Damit die ihn verstehen, beginnt Abu Laban seine Predigt auf Englisch. Doch wer auf ein eindeutiges Bekenntnis zur friedlichen Auseinandersetzung wartet, der wird enttäuscht. Stattdessen beginnt Laban eine Rede darüber, wie sich das islamische Verständnis von dem Recht zu freier Meinungsäußerung von dem "der Humanisten" unterscheidet. "Für uns Muslime ist die freie Meinungsäußerung so wichtig wie die Luft zum Leben." Der Westen dagegen müsse aufhören, doppelte Standards anzulegen. "Wir Muslime werden nicht aufhören zu reden, bis alle da draußen verstanden haben, dass wir an Gott glauben", rief Laban in die tosende Menge.

Meinungsfreiheit nur um der Freiheit willen sei aber kein Wert an sich. Man müsse damit etwas bezwecken, so Laban weiter. Hier und jetzt sei er bereit, "die Ehe zwischen Meinungsfreiheit und moralischem Bekenntnis zu schließen". Die Freiheit müsse dort eine Grenze haben, wo sie religiöse Gefühle verletzte. "Niemand soll Mohammed mehr berühren!"

Dass man immer noch nicht dazu gekommen sei, darüber zu reden, wer der Prophet Mohammed eigentlich ist, wundere ihn indes sehr. "Korrespondenten bekommen Fünf-Sterne-Hotels bezahlt, aber niemand weiß, was Mohammed für uns bedeutet", ruft Laban.

Während sich mehr und mehr Gläubige in den großen Gebetsraum drängen, wird Labans Stimme lauter. Nicht die Imame hätten Öl ins Feuer gegossen, sondern der dänische Abgeordnete und moderate Muslim Naser Khader und die niederländische Schriftstellerin Ali Hirsi, die falsche Tatsachen über die Gläubigen verbreitet und damit ihre Religion verraten hätten. "Sie haben Europa in die Irre geführt!" Naser Kahder und die niederländische Parlamentarierin Ali Hirsi seien wie "Ratten in den Löchern", schimpft er.

Erst nachdem das Freitagsgebet zu Ende ist und Laban wieder mit den Journalisten alleine ist, ringt er sich zu einer Aussage durch: Die Gewalt, die im Nahen Osten verübt wurde, tue ihm leid. Trotzdem: Wenn etwa im Rahmen eines Globalisierungsgipfels Demonstranten Gewalt verübten, dann interessiere das auch niemanden, behauptet er.

Ob Laban und Co. das moderate Auftreten vor den westlichen Journalisten anders als bisher auch durchhalten, wenn sie zu den Muslimen in den arabischen Ländern sprechen, ist fraglich, denn Labans Ton vor den Gläubigen in der Moschee war viel schärfer als gegenüber den Journalisten. Das nächste Interview mit al-Dschasira wird der "Moment der Wahrheit" sein, den Laban so beschworen hat. Dass seine Zeit in Dänemark vorbei ist, wie die rechtspopulistische Politikerin Pia Kjaersgaard meint, lässt sich nach dem Ansturm der Gläubigen in der Moschee im Nordwesten Kopenhagens auf jeden Fall nicht erkennen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 99,00.html

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Beitrag von Chefkoch » 10.02.2006 19:32

Original geschrieben von mpn
Wenn die Moslems ihren Propheten nicht zeichnen wollen, so zwingt sie niemand dazu, genauso wenig, wie mich jemand zwingen kann, dies NICHT zu tun. Ich könnte auch den Koran als Klopapier benutzen, oder ihn verbrennen. Dasselbe kann ich natürlich auch mit der Bibel tun. Ich darf Gott auch als Frau mit riesigen Titten zeichnen. Wär zwar nicht wirklich niveauvoll, aber das sind Freiheiten, die wir uns einfach herausnehmen dürfen.


So einen respektlosen scheiss hat sogar in diesem fred noch nie jemand geschrieben!!!
:rolleyes:

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Beitrag von GruenerSchatten » 10.02.2006 22:55

ähm, hat hier noch niemand die 12 bilder verlinkt? wenn doch. sorry für die doppelspurigkeiten.

et voilà
Zuletzt geändert von GruenerSchatten am 10.02.2006 22:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von gallus » 11.02.2006 17:05

Original geschrieben von Chefkoch
So einen respektlosen scheiss hat sogar in diesem fred noch nie jemand geschrieben!!!
:rolleyes:
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Beitrag von Nonplus Ultra » 11.02.2006 19:41

So, nun mein definitiv letzter Beitrag zum Thema. Und auch zum Thema (fehlende) Integrationswilligkeit und deren ganz bewusst angestrebten Folgen. Stellvertretend für das Verständnis gewisser muslimischer MitbürgerInnen die (sinngemässe) Aussage eines Teilnehmers der Demo von heute in Bern, eines afghanischen Flüchtlings (!), dass man zu akzeptieren habe, dass der Koran im Alltag von Muslimen die zentrale Rolle spiele. Meinungsfreiheit sei ok, sofern sie einen einzelnen betreffe, stehe aber nicht über der Religion. Akzeptiere man das nicht, gebe es halt eine Katastrophe (DRS3).

Dazu passen auch die Aussagen eines der Imame, welche die Karikaturengeschichte in den Nahen und Fernen Osten eskaliert haben und seitdem grossen Zulauf zu haben scheinen:

Frage: Sagen Sie nicht, daß das im toleranten Dänemark zu Schwierigkeiten führen könnte ...

Laban: Wir sind integriert, wir leben gut hier. Die Moslems kommen nach Europa, weil sie hier leben und sich integrieren wollen, vielleicht nicht in jeglicher Hinsicht.

Frage: Warum wollen sie sich nicht vollständig integrieren?

Laban: Sich komplett zu integrieren, wäre wie einen Mann in eine Flasche stecken. Die Integration ist vergleichbar mit einer chemischen Reaktion. Man hat eine Säure und eine Base und aus der Mischung wird Salz und Wasser produziert. Erst müssen sich die beiden Kulturen abgrenzen, danach kann man versuchen, eine chemische Reaktion zu produzieren und ein Ergebnis zu bekommen. Aber wenn wir beide uns als erstes nicht abgrenzen, wäre es eine Zeitverschwendung, es jetzt zu versuchen.

Gesamter Beitrag: http://www.welt.de/data/2006/02/11/844098.html


Fazit: erst abgrenzen, dann seine vermeintlichen Rechte gemäss den eigenen Grundlagen (Koran) einfordern und mit Hilfe des Gewichtes der inzwischen im Land lebenden Glaubensgenossen (egal ob die wirklich auch der selben Meinung sind oder nicht) durchzusetzen versuchen. Bei uns, in Europa.
Zuletzt geändert von Nonplus Ultra am 11.02.2006 19:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von poohteen » 11.02.2006 21:51

Original geschrieben von Chefkoch
So einen respektlosen scheiss hat sogar in diesem fred noch nie jemand geschrieben!!!
:rolleyes:

Wer hat denn dir die Suppe versalzen? Was soll da respektlos sein? Etwa, dass ich die Meinungsfreiheit höher schätze, als ein Buch? Vielleicht liest du einfach nochmals mein Posting durch und eventuell verstehst du's ja dann auch... :drink
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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