tomtom hat geschrieben:
... dass man die absurd hohen Löhne redimensionieren kann oder dass man sich vorstellen könnte, das an sich kranke wirtschaftliche Gebilde umzustürzen, weil es letztlich allen schadet! Die Initianten sprechen von den sogenannten Top-Shots die eben 1:x verdienen und eben NICHT DAS EIGENE GELD! Dabei ist vorallem die Entwicklung in den letzten zwei Jahrzehnten zu beachten. Es wird von Verantwortung gesprochen, welche faktisch nicht vorhanden ist (weil alle Manager mit goldenen Fallschirmen oder Abgangsentschädigungen selbst aus einer schlechten Vertragserfüllung "abgehen") und es wird davon geschrieben, dass grosse und wichtige UG abwandern etc. - ja wohin denn? Raus aus der sozialen stabilen sicheren Schweiz? Lies bitte nochmal mein Post - auch ich bin grundsätzlich gegen eine staatliche Überregulierung - trotzdem finde ich die Vergleiche mit dem Fabrikgesetz, der AHV, etc. äusserst spannend, weil schon damals die selben Argumente angeführt worden sind.
Zeig mir doch mal ein Land, welches als Ganzes bessere Lebensbedingungen als die Schweiz bietet, aber nicht auf einem wie von dir gennanten "kranken wirtschaftlichen Gebilde" fusst. Du wirst keines finden...
Du sprichst von der Entwicklung der letzten zwei Jahrzehnte. Da hat sich tatsächlich einiges geändert, vor allem in Sachen Globalisierung. Der internationale Wettbewerb hat sich gewaltig verschärft und die wirtschaftlichen Grenzen sind so offen wie noch nie. So gesehen ist es eine logische Folgerung, dass sich die Schweizer Löhne an Internationale angleichen.
Zu der Abwanderung: Es gibt viele Länder, die wirtschaftsfreundlicher als die Schweiz eingestuft werden z. B Singapur, Hong Kong, USA, Neuseeland oder in Europa Dänemark und GB. Nur wegen dieser initiative wird natürlich keine UG auswandern, aber wenn weiterhin solche wirtschaftsfeindliche Initiativen gestarten/angenommen werden, dann wird das eine Option für viele ausländische UG werden. Sicher ist jedoch, das die Attraktivität der Schweiz sinken wird und möglicherweise viele UG vom einwandern abgehalten werden.
Das du gegen staatliche Überregulierung bist glaub ich dir kaum, denn hier wird einer der grundlegendsten Freiheiten von Unternehmungen massiv eingeschränkt. Was berechtigt dich, Cedric Wermuth und die anderen Ja-Wähler, dass ihr bestimmt wie eine private Unternehmung ihre Mitarbeiter zu entlohnen hat?
Beat_Patriot hat geschrieben:"Konkurenzfähig bleiben"... Wenn ich das schon höre, kommt mir das kotzen. Die Zeichen in Europa stehen klar auf Veränderung, was den ausschweifenden Kapitalismus angeht. Auch in Frankreich gibts seit 2012 die vom Kommunisten-Satan persönlich eingeführte Reichensteuer, andere Länder folgen mit ähnlichen Modellen.
Wenn ich so was lesen kommt mir das Kotzen. Unser heutiges System ist weit von einem "ausschweifenden Kapitalismus" oder Neoliberalismus entfernt, schön wärs... der Staat hat in allen Bereichen seine Hände im Spiel, vor allem im Banken-, Versicherungs- und Pharmasektor, wo die Toplöhne gezahlt werden.
Und das du unreflektiert Frankreich und ihre Reichensteuer erwähnt zeigt mir, dass du dich überhaupt nicht mit der ganzen Thematik auseinandergesetzt hast. Die Reichensteuer ist ein riesen Flopp
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 75101.html
tomtom hat geschrieben:Ich schreibe auch vom regelmässigen unermesslichen Schaden nach Restrukturierungen und Entlassungen initiert durch die verantwortlichen Manager!
Restrukturierungen und Entlassungen sind manchmal notwendig um das Unternehmen auf die Erfolgsspur zurückzubringen. Wenn du das nicht tust, gehst du das Risiko ein, dass die ganze Unternehmung den Bach hinunter geht, dann haste aber ein paar Entlassungen mehr...Du vergisst auch willentlich, dass diese Unternehmungen tausende von Arbeitsplätze schaffen. Novartis hat seit 2008 mehr als 30k Arbeitsplätze geschaffen und Nestle sogar fast 60k, aber mit dieser Info kannste halt keine Schlagzeilen generieren...
hutch hat geschrieben:Wieso soll sich der Staat nicht einmischen?
Der Unternehmer, CEO oder was auch immer schickt seine Kinder auf staatliche Schulen, fährt auf staatlich gebauten Strassen, profitiert von der (skandalösen!) Unternehmenssteuer und mischt sich in dem Sinne, dass er viel Vermögen in einer Person konzentriert und nicht in "genügendem" Masse in die Volkswirtschaft reinvestiert, sondern in irgendwelche aufgeblasenen Finanzprodukte (fernab jeglicher Besteuerung) investiert doch auch in die Volkswirtschaft ein, von der wir alle betroffen sind!
Diese Leute zahlen aber auch ganz schön Steuern, auf welche die Schweiz angewiesen ist.
Würd gerne wissen woher du weisst, in was und wie viel die Unternehmer investieren und zudem geht's dich nix an, was eine Privatperson mit seinem verdienten Geld/Vermögen macht. Achja, indem man Aktien und Obligationen kauft, investiert man auch die Wirtschaft, nur so zur Info....
Ich empfehle allen Befürworter mal das Argumentarium der Swissholdings zu lesen, diese Firmen sind direkt von der initiative betroffen und kennen sich in der Thematik nicht nur vom Hören Sagen wie die Jusos aus.
http://www.swissholdings.ch/de/aktuell- ... ative.html