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von poohteen » 23.04.2014 08:10
el pampa hat geschrieben:@internethelden: von wo habt ihr eure infos? nur noch schnell um euren argumenten zu folgen...
Ich vermute mal, sie haben die Bilder der geplünderten Läden, der zerschlagenen Rolltreppen, des beschädigten Buses, der teils abgesperrten und anschliessend vermüllten Innenstadt usw. gesehen. Und dann gibt's auch noch genug objektive Berichte wie z.B. von Birrer in der NZZ, welche einen ebenfalls ein Bild machen lassen von dieser Schweinerei.
Da muss man auch nicht zwingend vor Ort gewesen sein, und man muss auch die Hintergründe und die Kindheit der Randalierer nicht kennen, um zu erkennen, dass da einiges schief lief.
Und ja, klar war's nicht besonders clever, den Bus vor den FCZ-Fans durchfahren zu lassen, aber wenn es einige Hirnis nicht raffen, dass man in einer zivilisierten Welt einen Bus nicht mit Steinen bewerfen soll - auch wenn es der Bus des sportlichen Gegners ist - dann haben diese Hirnis nichts anderes als schärfste Repression verdient. (Wobei ich damit nicht sage, dass sie etwas nützt!) Aber mir geht's langsam am Arsch vorbei, denn mich (be-)treffen diese Massnahmen nicht, ausser dass ich halt mal kein Bier mit Alkohol bekomme. Die Kurven und Fans sollten eigentlich ein ureigenes Interesse haben, dass solche Dinge wie auf dem Stadionmarsch eben nicht geschehen. Und auch wenn die Selbstregulierung zum Teil spielt, so reicht es halt eben doch nicht.
Ich find's lächerlich, dass man da nun zuerst mal anprangert, der Bus hätte da nicht durchfahren sollen, also quasi die Hauptschuld bei denen sieht, welche das veranlasst haben. An erster, zweiter und dritter Stelle sind für mich die Idioten schuld, welche sich durch den Bus so provoziert fühlen, dass sie ihn demolieren müssen. Auspfeifen wäre ja auch eine Möglichkeit gewesen, wenn's denn überhaupt eine Reaktion auf einen vorbeifahrenden leeren Bus braucht.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
Javier Marias - Alle unsere frühen Schlachten