Mythos hat geschrieben:hutch hat geschrieben:Mythos hat geschrieben:hutch hat geschrieben:Zinnbauer, Otero-Clan, Früh abhaten, gut und recht, aber die Neusicht-Trottel mit ihren schleimigen und orchestrierten Marketingkampagnen 2.0 dürften ruhig auch mal ihr Fett wegkriegen. Wer vom modernen Fussball spricht und diesen kritisiert, darf von Neusicht und den anderen Werbefritzen nicht schweigen.
Um Identifikation und Leidenschaft "herzustellen" braucht es keine Werbeunternehmen, die notabene handfeste ökonomische Interessen vertreten.
Echt jetzt? Neuzeit hat handfeste ökonomische Interessen? Heisst das jetzt, das sie nicht aus reinem Idealismus arbeiten, sondern doch tatsächlich ökonomische Interessen verfolgen?
Das erschüttert jetzt echt meine Welt.
Und ja genau: die pööhsen Radiospots beim lokalen Radiosender stehen wirklich exemplarisch für den modernen Fussball! Nieder mit den Radiospots!! Nieder mit FM1! Und da spielt es auch überhaupt keine Rolle, dass der FCSG auch schon in den 70iger-Jahren Radiospots geschaltet hat. Scheiss Radiospots!! Scheiss Moderner Fussball!!
Lieber Mythos,
Du würdest also sagen, das Marketing rund um Fussball (und den FC St.Gallen) hat sich in den letzten 20 Jahren (gerne auch 40, um deine 70er Jahre zu bemühen) nicht verändert?
Es geht mir nur um die besagten Radio-Spots, vereehrter Hooch.
Ich verachte den modernen Fussball mindestens genauso wie du. Aber deine Aufregung um diese Radio-Werbung, welche der FCSG bei unserem lokalen Radio-Sender FM1 geschalten hat, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Der FCSG hat schon immer im Radio Werbung gemacht. Radio-Werbung bei FM1 (oder früher Radio Aktuell) ist doch kein Kind des modernen Fussballs.
Na, dann verstehen wir uns ja. Vor allem darum, weil ich nirgends explizit von der Radiowerbung sprach, sondern diese nur als aktuellen Anlass nahm, um die (zahlreichen) "Marketingkampagnen 2.0" zu kritisieren, wovon die Radiowerbung ein Teil ist.
Für mich ist die beste "Werbung", wenn man das so nennen will, immer noch diejenige, die von unten, von den Ultras, den Fans, Sektorblau-Sitzer, etc. selbst kommt und gewisse Werte vertritt, und nicht von einem Werbeunternehmen (in dem dann lustigerweise noch irgendwelche "Ultras" rumsitzen, eine Hand wäscht die andere). Perfide wirds natürlich auch dann, wenn es dem Werbeunternehmen oder dem Club gelingt, die Ultras für Werbezwecke einzuspannen und Leidenschaft, Choreos und letztlich auch Emotionen zu vermarkten (wie dies z.B. die Kantonalbank mustergültig macht. Dass sie dafür wiederum auch Geld zahlt, lässt sich aus ökonomischer oder betriebswirtschaftlicher Perspektive zwar nachvollziehen, aber darum gehts mir halt nicht).
Und dass es ganz ohne Geld, Sponsoren, Marketing halt nicht geht, auch bei Brühl nicht, ist ein Argument, klar. Aber man kann, sofern man innerhalb dieses Denkens argumentieren will, immer noch sagen, dass einem Fritzen wie Neusicht (oder Red Bull bei Leipzig, oder AFG bei der Arena, und und und) oder auch die penetrante Vermarktung der Rückkehr Barnettas auf die Nerven gehen und das Mass, bzw. den eigenen Kompromiss und die vielen kleinen tagtäglichen Kompromisse, die man ja ständig mit dem modernen, aka kapitalistischen, Fussball schliessen muss, überschreitet. In dem Sinne: gerne gegen den modernen Fussball und seine Strukturen. Aber dem muss man halt eben auch manchmal einen konkreten Namen geben.