Pressespiegel

Rund um den FC St. Gallen 1879
Diesbach City
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Re: Pressespiegel

Beitrag von Diesbach City » 17.01.2019 20:47

Habe ich auch gedacht. Fragen wären für mich beleidigend, wäre etwa so wie du wohnst im glarnerland, also bist du sicher ein zigerfressender milchbauer... :bowl:

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espenmoosgespenst
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Re: Pressespiegel

Beitrag von espenmoosgespenst » 17.01.2019 20:48

hutch hat geschrieben:
Meine Güte ist das ein kulturalistisches Kackinterview.

Hatte Brägger immer geschätzt, gerade auch wegen seiner kritischen Berichterstattung zu den Machenschaften rund um Otero, etc. Aber mit solchen Artikeln, die in ganz plumper Art und Weise irgendwelche Stereotypen von DEM (armen, rückständigen, hilflosen, aber immer fröhlich-tanzenden) Afrikaner zu verbreiten, tut er sich keinen Gefallen.
War ja klar, dass der Obersozi wieder rausgekrochen kommt. :roll:

MisterDistel
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Re: Pressespiegel

Beitrag von MisterDistel » 17.01.2019 21:04

espenmoosgespenst hat geschrieben:
hutch hat geschrieben:
Meine Güte ist das ein kulturalistisches Kackinterview.

Hatte Brägger immer geschätzt, gerade auch wegen seiner kritischen Berichterstattung zu den Machenschaften rund um Otero, etc. Aber mit solchen Artikeln, die in ganz plumper Art und Weise irgendwelche Stereotypen von DEM (armen, rückständigen, hilflosen, aber immer fröhlich-tanzenden) Afrikaner zu verbreiten, tut er sich keinen Gefallen.
War ja klar, dass der Obersozi wieder rausgekrochen kommt. :roll:
Naja, vollkommen Unrecht hat hutch aber nicht.. Ich habe bei gewissen Fragen auch etwas gestutzt. "Der Afrikaner" klingt schon sehr nach (sorry für das naheliegende Wortspiel) Schwarz-weiss-Denken...
"...kipp ein uf S -- Essss... ...kipp ein uf G -- Geeeeh... ...mir sind de GEILSTI Club uf dere Welt, allez..."

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Re: Pressespiegel

Beitrag von appenzheller » 17.01.2019 21:48

MisterDistel hat geschrieben:
espenmoosgespenst hat geschrieben:
hutch hat geschrieben:
Meine Güte ist das ein kulturalistisches Kackinterview.

Hatte Brägger immer geschätzt, gerade auch wegen seiner kritischen Berichterstattung zu den Machenschaften rund um Otero, etc. Aber mit solchen Artikeln, die in ganz plumper Art und Weise irgendwelche Stereotypen von DEM (armen, rückständigen, hilflosen, aber immer fröhlich-tanzenden) Afrikaner zu verbreiten, tut er sich keinen Gefallen.
War ja klar, dass der Obersozi wieder rausgekrochen kommt. :roll:
Naja, vollkommen Unrecht hat hutch aber nicht.. Ich habe bei gewissen Fragen auch etwas gestutzt. "Der Afrikaner" klingt schon sehr nach (sorry für das naheliegende Wortspiel) Schwarz-weiss-Denken...
Die Buben sind 21 und 22 Jahre alt, soll man sie jetzt mit soziokulturellen Fragen vollspamen oder ueber Werte und Rassimus diskutieren? Ein bünzliges Inti, so what? Entspannt euch. Wichtig ist am Ende vom Tag, dass sie geilen Fussball abliefern.
go hard, or go home!

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Re: Pressespiegel

Beitrag von Grüntee » 17.01.2019 22:04

appenzheller hat geschrieben:
MisterDistel hat geschrieben:
espenmoosgespenst hat geschrieben:
hutch hat geschrieben:
Meine Güte ist das ein kulturalistisches Kackinterview.

Hatte Brägger immer geschätzt, gerade auch wegen seiner kritischen Berichterstattung zu den Machenschaften rund um Otero, etc. Aber mit solchen Artikeln, die in ganz plumper Art und Weise irgendwelche Stereotypen von DEM (armen, rückständigen, hilflosen, aber immer fröhlich-tanzenden) Afrikaner zu verbreiten, tut er sich keinen Gefallen.
War ja klar, dass der Obersozi wieder rausgekrochen kommt. :roll:
Naja, vollkommen Unrecht hat hutch aber nicht.. Ich habe bei gewissen Fragen auch etwas gestutzt. "Der Afrikaner" klingt schon sehr nach (sorry für das naheliegende Wortspiel) Schwarz-weiss-Denken...
Die Buben sind 21 und 22 Jahre alt, soll man sie jetzt mit soziokulturellen Fragen vollspamen oder ueber Werte und Rassimus diskutieren? Ein bünzliges Inti, so what? Entspannt euch. Wichtig ist am Ende vom Tag, dass sie geilen Fussball abliefern.
Hutch und Distel , 100% Word! Hat mich auch genervt heute...

ofirofir

Re: Pressespiegel

Beitrag von ofirofir » 17.01.2019 22:06

hutch hat geschrieben:
espenmoosgespenst hat geschrieben:Sympathisches Interview im Tagblatt mit Nuhu und Ashi:

Afrika gilt als arm. Wie seid Ihr aufgewachsen?

Majeed Ashimeru: Ich wuchs ganz normal in einer ganz normalen Familie auf. Wir waren weder reich noch arm. Und wir wohnten in einem ganz normalen Haus.

Musah Nuhu: Mir ging es ähnlich wie «Ashi». Wir mussten nie leiden, hatten immer zu essen.

War der Fussball dennoch die Chance, mehr aus dem Leben zu machen?

Ashimeru: Ja. In Ghana haben wir zwar viele Talente, aber die Jungen erhalten wenig unterstützende Gelder für den Sport, sprich Stipendien. Bei uns ist nicht viel Geld im Spiel, in Europa ist das ganz anders. Natürlich habe ich in der Schweiz ein besseres Leben, der Fussball hat es sehr verändert, für mich und für meine Familie. Ohne ihn wäre ich wohl noch in Ghana und würde irgendeiner Arbeit nachgehen. Nun reise ich oft, sehe viele Dinge auf der Welt. Aber auch andere Menschen geniessen bei uns eine gute Ausbildung, studieren in Europa.

Nuhu: Ich verdanke dem Fussball sehr viel. Vor allem kann ich nun jeden Monat meine Familie unterstützen.

Auf Instagram bekommt man das Gefühl, Euer Leben ist eine einzige Party.

Ashimeru: Wir haben immer Spass, wollen immer lachen. Es ist manchmal schon verrückt. Als wir in der Winterpause in Ghana in den Ferien waren, waren Nuhu und ich ständig zusammen. Wir gingen ans Meer oder tanzten. Es war schon die ganze Zeit Party. In Ghana schlafen wir nie. (lacht)

Nuhu: Und es hat in Ghana keinen Schnee, sondern nur Sonne.

Ashimeru: Ich mag Schnee. Vor allem, wenn ich geschützt in einem Raum bin. Im Vorjahr hatte ich aber Probleme, als ich zum ersten Mal auf Schnee spielen musste. Heute ist es okay. Nuhu wollte ja immer Schnee sehen. Nun hat er ihn und will davonrennen. Ich sag ihm: Musah, da musst du durch, es schneit in St.Gallen immer und überall.

Fällt es den Afrikanern schwer, in Europa zu leben?

Nuhu: Es ist gar nicht so schwierig. Es kommt darauf an, wie du dich polst. Du musst dafür bereit sein. Und du darfst nicht immer an dein Zuhause denken.

Ashimeru: Man muss da durch. Natürlich vermissen wir unsere Familien, die Freunde. Und manchmal bist du einsam. Aber du willst ja dank deiner Arbeit etwas tun für die Familie.

Nuhu: Wir kennen uns erst zwei Jahre, sind gute Freunde. «Ashi» ist wie ein gefüllter Rucksack, der dich ständig begleitet. Wenn du etwas brauchst, ist er immer für dich da. Aber jetzt habe ich sowieso keine Probleme mehr, weil wir zusammenwohnen.

Also geht die Party in der Schweiz weiter.

Ashimeru: Ja, wir kochen immer zusammen.

Nuhu: Aber ich koche besser.

Ashimeru: Wir wohnen in einer WG, und im selben Haus wohnen auch Slimen Kchouk, Dereck Kutesa und Axel Bakayoko. Es ist lustig bei uns. Aber das ist ganz bestimmt nicht zum Schaden für den FC St.Gallen.

Es gibt die These, dass der Afrikaner zwei Jahre braucht, bis er in Europa funktioniert.

Ashimeru: Das sehe ich anders. Ich kam vor eineinhalb Jahren nach Österreich, und nun spiele ich schon bei St.Gallen. Das ist kein kleines Team. Man muss halt schnell lernen.

Nuhu: Ich bin das erste Mal in Europa. Für mich ist St.Gallen eine grosse Mannschaft. Ich musste mich in der Vorrunde zwar akklimatisieren, aber es wird besser und besser. Natürlich war es zu Beginn nicht einfach.

Musah Nuhu, in der Vorrunde spielten Sie nie. Nun sagen Beobachter, Sie werden immer besser. Man spricht vom nächsten Star.

Nuhu: Das hoffe und erwarte ich auch. (lacht). Ich betrachte dies als Lernphase. Wenn alles weiter so läuft wie geplant, habe ich schon meine Ziele. Ich wurde nicht nervös, als ich in der Vorrunde nicht spielte. Alles war neu, alles brauchte seine Zeit. Meine Chancen kommen noch.

Ashimeru: Ich habe Nuhu immer gesagt, er müsse geduldig sein. Er muss zuerst warten und lernen, dann kommt der Rest von alleine. Es dauert seine Zeit, bis du System und Mitspieler kennst. Das muss wachsen. Er macht es gut im Training und in den Spielen. Hoffen wir, er packt es.

Weshalb wurden Sie, Majeed Ashimeru, in der Vorrunde zusehends schlechter?

Ashimeru: Sie haben recht. Aber so ist der Fussball manchmal. Es liegt an mir, wieder auf das Level zu kommen, das dem Team hilft.

Was könnt Ihr lernen von den deutschsprachigen Spielern?

Ashimeru: Ihre Einstellung ist unglaublich. Wir sind auch seriös, aber nicht so seriös wie die Schweizer. Sie sind immer fokussiert. Silvan Hefti zum Beispiel: Er ist so ernst vor dem Spiel, lacht nie, ist immer bereit. Davon könnte ich etwas mitnehmen.

Nuhu: Sie wollen dir immer helfen, muntern dich auf. Oder sie korrigieren bei Fehlern, wie etwa Tranquillo Barnetta.

Ashimeru: Dafür können die Schweizer von uns die lustigen Dinge lernen. Lernen, Spass zu haben. Wir tanzen immer in der Kabine, hören und machen Musik. Man muss nicht immer alles so ernst sehen. Vor dem Spiel sind natürlich auch wir sehr ernst, sonst kannst du nicht gewinnen.

Nuhu: Es ist nicht einfach, wenn du als Afrikaner in ein Team wie St.Gallen kommst. Wir müssen für alles kämpfen, es kommt nichts von alleine. Man muss lernen, sich durchzusetzen. Vielleicht können die Schweizer hier von uns abschauen.

Hinken die Afrikaner in Sachen Taktik weit hinterher?

Ashimeru: Wo wir herkommen, gibt es nicht so gute Coaches wie in Europa. Die afrikanischen Trainer gehen oft ins Ausland, um zu lernen. Wir ticken nämlich so: Stell uns aufs Feld und lass uns einfach spielen, egal wo, egal wie. Wir sind schon anders. Aber in der Akademie, die wir besuchten, gab es weisse Trainer und Taktik dank der holländischen Schule.

Seid Ihr gläubige Moslems?

Nuhu: Ja. Gemeinsam beten «Ashi» und ich fünfmal am Tag. Auch hier, im Trainingslager, wo wir im selben Zimmer sind.

Ashimeru: Ich glaube, dass da jemand ist, der uns hilft. Der uns in der Not beschützt. Der uns im Spiel führt. Der über allem steht und immer mit uns ist.
Meine Güte ist das ein kulturalistisches Kackinterview.

Hatte Brägger immer geschätzt, gerade auch wegen seiner kritischen Berichterstattung zu den Machenschaften rund um Otero, etc. Aber mit solchen Artikeln, die in ganz plumper Art und Weise irgendwelche Stereotypen von DEM (armen, rückständigen, hilflosen, aber immer fröhlich-tanzenden) Afrikaner verbreiten, tut er sich keinen Gefallen.
Als ob Afrikaner, Asiaten usw uns Europäer nicht auch verallgemeinern würden. Reich, arrogant, nur am arbeiten, unfreundlich, imperialistisch, stier, blabla. Nimmt mich einfach mal Wunder, woher die dämliche Vorstellung kommt, nur in Europa gäbe es diese Stereotypen. Aber ist halt Mode.

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Re: Pressespiegel

Beitrag von danielraschle » 17.01.2019 22:31

ofirofir hat geschrieben: Als ob Afrikaner, Asiaten usw uns Europäer nicht auch verallgemeinern würden. Reich, arrogant, nur am arbeiten, unfreundlich, imperialistisch, stier, blabla. Nimmt mich einfach mal Wunder, woher die dämliche Vorstellung kommt, nur in Europa gäbe es diese Stereotypen. Aber ist halt Mode.
Ja, Stereotypen gibt es überall, aber von einem Journi erwarte ich ein bisschen mehr. Er hätte sich z.b. über Ghana schlaumachen können, das politisch sehr stabil ist und wirtschaftlich auch recht gut dasteht. Fragen über Amoah und Alex wären auch spannend gewesen.
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Re: Pressespiegel

Beitrag von poohteen » 17.01.2019 22:49

hutch hat geschrieben:Meine Güte ist das ein kulturalistisches Kackinterview.

Hatte Brägger immer geschätzt, gerade auch wegen seiner kritischen Berichterstattung zu den Machenschaften rund um Otero, etc. Aber mit solchen Artikeln, die in ganz plumper Art und Weise irgendwelche Stereotypen von DEM (armen, rückständigen, hilflosen, aber immer fröhlich-tanzenden) Afrikaner verbreiten, tut er sich keinen Gefallen.
Mein Gott, zum Glück hast du keine grösseren Probleme, dass du dich über sowas dermassen aufregen kannst. Lucky you! :p Ich denke kaum, dass Brägger mit diesem Inti den Pulitzer Preis gewinnen wollte, sondern dass er halt einfach innerhalb eines Tages im Trainingslager einen Artikel abliefern musste. Und wie jeder andere Arbeitnehmer hat wohl auch der Brägger bessere und schlechtere Tage. So ist's halt ein etwas seichteres Interview, so what? Schau doch mal den Instagram Account von denen an. Da wirst du wohl 1.) selber draufkommen, dass die jungen Kerle noch nicht den Tiefgang oder die Lebenserfahrung eines Quintilla oder eines Rapp besitzen und sie 2.) das Klischee der immer fröhlichen und tanzenden Afrikaner ja zu einem grossen Teil zementieren und selber bestätigen. Letzten Endes stellt Brägger eben auch Fragen, die sich viele Leser wohl auch stellen. Und dass die afrikanischen Länder nicht gerade zu den finanzkräftigsten auf der Welt zählen, das ist halt Fakt, oder würdest du das etwa bestreiten? Nur weil's Stereotypen sind, heisst das ja noch lange nicht, dass sie nicht wahr sind.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: Pressespiegel

Beitrag von ofirofir » 17.01.2019 22:51

danielraschle hat geschrieben:
ofirofir hat geschrieben: Als ob Afrikaner, Asiaten usw uns Europäer nicht auch verallgemeinern würden. Reich, arrogant, nur am arbeiten, unfreundlich, imperialistisch, stier, blabla. Nimmt mich einfach mal Wunder, woher die dämliche Vorstellung kommt, nur in Europa gäbe es diese Stereotypen. Aber ist halt Mode.
Ja, Stereotypen gibt es überall, aber von einem Journi erwarte ich ein bisschen mehr. Er hätte sich z.b. über Ghana schlaumachen können, das politisch sehr stabil ist und wirtschaftlich auch recht gut dasteht. Fragen über Amoah und Alex wären auch spannend gewesen.
Man kanm immer was anders machen. Selbst otto pfister, gefühlte hundert jahre trainer in afrika, spricht über disziplinlosigkeiten und unpünktlichkeit, korruption etc. Ist nunmal so, dass es kulturelle unterschiede gibt. So what.

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Re: Pressespiegel

Beitrag von poohteen » 17.01.2019 23:00

danielraschle hat geschrieben:Fragen über Amoah und Alex wären auch spannend gewesen.
Wäre, hätte, Fahrradkette. Gibt halt Blätter wie die NZZ, die haben mehrere Tage und Wochen Zeit, um einen Artikel zu schreiben und dafür zu recherchieren, um dann ein ganz ganz tolles Interview raushauen zu können. Und dann gibt's halt auch das Tagblatt der CH-Media Gruppe, die gerade bekannt gegeben hat, dass 200 von 2200 Stellen abgebaut werden. Und einige hierdrin beklagen sich immer noch, dass sie nicht auf die Tagblatt-Artikel zugreifen können, weil sie kein Abo haben. Merkst was? Geht irgendwann nicht mehr auf... Ich vermute mal, dass der Brägger nicht einfach nur einen Artikel schreibt im Trainingslager, sondern jeden Tag was liefern muss. Da sehe ich es ihm halt auch mal nach, wenn er so ein Interview raushaut.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: Pressespiegel

Beitrag von suedespe » 17.01.2019 23:07

Es ist Trainingslager, das „Sommerloch“ im Winter für die Sportreporter wie Brägger. Die Mannschaft ist am trainieren, man hat keine Erkenntnisse wo diese steht, da a) neue Spieler da sind b) Spieler weg sind c) der letzte Ernstkampf fast 2 Monate zurückliegt und d) Testspiele nur zu einem kleinen Grad eine Standortbestimmung geben.

Da ist mir so ein Interview 1000x lieber als gar nichts. Natürlich ein bisschen Stereofragen, aber hat trotzdem 2-3 gute Aufschlüsse gebracht über die beiden.
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Re: Pressespiegel

Beitrag von Green-Saints » 18.01.2019 07:26

Für alle die sich über das gestrige Interview aufregen, der heutige Artikel von Brägger im TB bringt zwar auch nicht viel Neues, er unterstreicht aber einmal mehr, dass die Herren nicht planlos agieren und eine klare Idee haben mit dem FC. Geduld bringt Rosen meine Damen und Herren!
Cone om!

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Re: Pressespiegel

Beitrag von Mythos » 18.01.2019 07:31

By the way: Genau dafür liebe ich die Trainingslagerzeit:

Jeden Tag ein neuer Bericht oder ein neues Interview über unseren geliebten Verein.

Grande Tagblatt! :beten: :beten:
Obiger Inhalt entspricht zu mindestens 1878% Zuschis stets legendärer Meinung.

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Re: Pressespiegel

Beitrag von Mythos » 18.01.2019 07:38

suedespe hat geschrieben:Es ist Trainingslager, das „Sommerloch“ im Winter für die Sportreporter wie Brägger. Die Mannschaft ist am trainieren, man hat keine Erkenntnisse wo diese steht, da a) neue Spieler da sind b) Spieler weg sind c) der letzte Ernstkampf fast 2 Monate zurückliegt und d) Testspiele nur zu einem kleinen Grad eine Standortbestimmung geben.

Da ist mir so ein Interview 1000x lieber als gar nichts. Natürlich ein bisschen Stereofragen, aber hat trotzdem 2-3 gute Aufschlüsse gebracht über die beiden.
Absolut! Und vor allem die Stereotype „Tanzener Afrikaner“ haben die beiden ja selber gebracht. Sie hätten auch sagen können, sie hätten im Heimaturlaub ständig Karten gespielt. Aber die beiden tanzen halt noch lieber. Verstehe beim besten Willen nicht wie man Brägger daraus einen Strick drehen kann.
Obiger Inhalt entspricht zu mindestens 1878% Zuschis stets legendärer Meinung.

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Re: Pressespiegel

Beitrag von danielraschle » 18.01.2019 07:56

poohteen hat geschrieben:
danielraschle hat geschrieben:Fragen über Amoah und Alex wären auch spannend gewesen.
Wäre, hätte, Fahrradkette. Gibt halt Blätter wie die NZZ, die haben mehrere Tage und Wochen Zeit, um einen Artikel zu schreiben und dafür zu recherchieren, um dann ein ganz ganz tolles Interview raushauen zu können. Und dann gibt's halt auch das Tagblatt der CH-Media Gruppe, die gerade bekannt gegeben hat, dass 200 von 2200 Stellen abgebaut werden. Und einige hierdrin beklagen sich immer noch, dass sie nicht auf die Tagblatt-Artikel zugreifen können, weil sie kein Abo haben. Merkst was? Geht irgendwann nicht mehr auf... Ich vermute mal, dass der Brägger nicht einfach nur einen Artikel schreibt im Trainingslager, sondern jeden Tag was liefern muss. Da sehe ich es ihm halt auch mal nach, wenn er so ein Interview raushaut.
Überraschend, das ist das erste Mal das du gegen Niveau bist. Ja, das Tagblatt kämpft ums Überleben und in 5 oder 10 Jahren wird es diese Zeitung nicht mehr geben in der heutigen Form. Soll man bei Stellenabbau einfach das Niveau senken? Nein, man müsste die LeserInnen eben genau mit Qualität vom Blatt überzeugen.

Das Afrikaner tanzen und musizieren, das mögen wir ja, das war ja nicht das Problem, ich fand vor allem den ersten Satz daneben 'Afrika gilt als arm.' Der gibt dem ganzen Interview einen schalen Geschmack.

Das ist wie wenn mir einer als erstes sagt 'die St. Galler sind brötig', dann nervt mich das auch.

Ansonsten habe ich nichts gegen Brägger und schätze jeden FCSG-Artikel im Tagblatt.
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Re: Pressespiegel

Beitrag von Espenkicker1 » 18.01.2019 08:05

Grossartiger Artikel mit Zeidler und Sutter: "Was wir machen, ist hochriskant - wir könnten scheitern":

https://www.tagblatt.ch/sport/fcstgalle ... ld.1086206

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Re: Pressespiegel

Beitrag von Grüntee » 18.01.2019 08:40

ofirofir hat geschrieben:
danielraschle hat geschrieben:
ofirofir hat geschrieben: Als ob Afrikaner, Asiaten usw uns Europäer nicht auch verallgemeinern würden. Reich, arrogant, nur am arbeiten, unfreundlich, imperialistisch, stier, blabla. Nimmt mich einfach mal Wunder, woher die dämliche Vorstellung kommt, nur in Europa gäbe es diese Stereotypen. Aber ist halt Mode.
Ja, Stereotypen gibt es überall, aber von einem Journi erwarte ich ein bisschen mehr. Er hätte sich z.b. über Ghana schlaumachen können, das politisch sehr stabil ist und wirtschaftlich auch recht gut dasteht. Fragen über Amoah und Alex wären auch spannend gewesen.
Man kanm immer was anders machen. Selbst otto pfister, gefühlte hundert jahre trainer in afrika, spricht über disziplinlosigkeiten und unpünktlichkeit, korruption etc. Ist nunmal so, dass es kulturelle unterschiede gibt. So what.
Ok Stereotypen, Leute mit der Gesinnung eines Ofirofi können es nicht lassen bei jeder Gelegenheit frauenfeindliche Witze zu reissen und sind stolze Besitzer eines Kombi, eines Einfamilienhauses mit Köter, denken Afrika sei ein Land und gehen an jede Hunsverlochte um sich einen fetten Pioranzen ranzuzüchten.

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Re: Pressespiegel

Beitrag von poohteen » 18.01.2019 08:52

danielraschle hat geschrieben: Überraschend, das ist das erste Mal das du gegen Niveau bist. Ja, das Tagblatt kämpft ums Überleben und in 5 oder 10 Jahren wird es diese Zeitung nicht mehr geben in der heutigen Form. Soll man bei Stellenabbau einfach das Niveau senken? Nein, man müsste die LeserInnen eben genau mit Qualität vom Blatt überzeugen.

Das Afrikaner tanzen und musizieren, das mögen wir ja, das war ja nicht das Problem, ich fand vor allem den ersten Satz daneben 'Afrika gilt als arm.' Der gibt dem ganzen Interview einen schalen Geschmack.
Ich bin doch nicht gegen Niveau. Aber Afrika "gilt einfach als arm", wieso soll das falsch sein? Ob man jetzt wirklich so ein Interview starten muss, ist die andere Frage. Aber gleich ein riesen Aufschrei deswegen? Im Grunde genommen sind die ersten vier Worte einfach verkürzt für "Viele Leute haben das Gefühl, afrikanische Fussballer stammen aus ärmlichen Verhältnissen. Wie war das bei euch?"

Und das mit besserer Qualiät liefern ist ja schön und gut, aber wenn du einen Fliessbandjob hast, ein Mitarbeiter von dir entlassn wird und du dann auch noch dessen Arbeit machen sollst, in der gleichen Zeit und mit derselben Qualität, um die Leute zu überzeugen, dein Produkt weiterhin zu kaufen... Bin gespannt, ob du das so einfach hinbekommen würdest, wie du nun hier mal schnell bessere Qualiät forderst. Brägger gibt doch nicht die Firmenpolitik vor, sondern ist einfach Ausführender und muss aus dem Trainingslager anscheinend jeden Tag was Grösseres liefern, wenn man sich das Tagblatt so anschaut. Der kann nicht einfach sagen, "Ich nehme mir jetzt mal drei, vier Tage Zeit für ein Hammer-Interview mit den beiden Afrikanern" und hat da natürlich auch die Zeit, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und vielleicht das Inti anders zu beginnen.
Zuletzt geändert von poohteen am 18.01.2019 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: Pressespiegel

Beitrag von Ben King » 18.01.2019 08:57

Grüntee hat geschrieben:
ofirofir hat geschrieben:
danielraschle hat geschrieben:
ofirofir hat geschrieben: Als ob Afrikaner, Asiaten usw uns Europäer nicht auch verallgemeinern würden. Reich, arrogant, nur am arbeiten, unfreundlich, imperialistisch, stier, blabla. Nimmt mich einfach mal Wunder, woher die dämliche Vorstellung kommt, nur in Europa gäbe es diese Stereotypen. Aber ist halt Mode.
Ja, Stereotypen gibt es überall, aber von einem Journi erwarte ich ein bisschen mehr. Er hätte sich z.b. über Ghana schlaumachen können, das politisch sehr stabil ist und wirtschaftlich auch recht gut dasteht. Fragen über Amoah und Alex wären auch spannend gewesen.
Man kanm immer was anders machen. Selbst otto pfister, gefühlte hundert jahre trainer in afrika, spricht über disziplinlosigkeiten und unpünktlichkeit, korruption etc. Ist nunmal so, dass es kulturelle unterschiede gibt. So what.
Ok Stereotypen, Leute mit der Gesinnung eines Ofirofi können es nicht lassen bei jeder Gelegenheit frauenfeindliche Witze zu reissen und sind stolze Besitzer eines Kombi, eines Einfamilienhauses mit Köter, denken Afrika sei ein Land und gehen an jede Hunsverlochte um sich einen fetten Pioranzen ranzuzüchten.

Es isch emol en Tubel gsii...
Fetter Pioranzen :D

Was ich noch sagen wollte: "Jeder Jamaikaner ist ein Kiffer. Jeder Ami ist fett und dumm. Wir St. Galler sind brötig und engstirnig. Jeder Deutsche ist ein Nazi. Alle Asiaten essen zum Zmorge Reis. Alle Brasilianer können Fussball spielen. Jeder Engländer hat ein Rossgebiss. Alle Russinnen sind schön. Jeder Afrikaner hat einen grossen Schwanz. Alle Thais lachen die ganze Zeit. Alle Inder stinken nach Curry...und so weiter und so fort. :lol:
I spent a lot of my money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered. — George Best

ofirofir

Re: Pressespiegel

Beitrag von ofirofir » 18.01.2019 09:06

Grüntee hat geschrieben:
ofirofir hat geschrieben:
danielraschle hat geschrieben:
ofirofir hat geschrieben: Als ob Afrikaner, Asiaten usw uns Europäer nicht auch verallgemeinern würden. Reich, arrogant, nur am arbeiten, unfreundlich, imperialistisch, stier, blabla. Nimmt mich einfach mal Wunder, woher die dämliche Vorstellung kommt, nur in Europa gäbe es diese Stereotypen. Aber ist halt Mode.
Ja, Stereotypen gibt es überall, aber von einem Journi erwarte ich ein bisschen mehr. Er hätte sich z.b. über Ghana schlaumachen können, das politisch sehr stabil ist und wirtschaftlich auch recht gut dasteht. Fragen über Amoah und Alex wären auch spannend gewesen.
Man kanm immer was anders machen. Selbst otto pfister, gefühlte hundert jahre trainer in afrika, spricht über disziplinlosigkeiten und unpünktlichkeit, korruption etc. Ist nunmal so, dass es kulturelle unterschiede gibt. So what.
Ok Stereotypen, Leute mit der Gesinnung eines Ofirofi können es nicht lassen bei jeder Gelegenheit frauenfeindliche Witze zu reissen und sind stolze Besitzer eines Kombi, eines Einfamilienhauses mit Köter, denken Afrika sei ein Land und gehen an jede Hunsverlochte um sich einen fetten Pioranzen ranzuzüchten.

Es isch emol en Tubel gsii...
Dä gröscht tubel bisch glaub du do. Bei deiner aufzählung sind sämtliche aussagen falsch. Ich sag jetzt lieber nichts zu euch möchtegern super sozialen.

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Sansu
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Re: Pressespiegel

Beitrag von Sansu » 18.01.2019 09:16

«Was wir machen, ist hochriskant – wir könnten scheitern»: Alain Sutter und Peter Zeidler über Widerstände auf dem Weg zum neuen FC St.Gallen


https://www.tagblatt.ch/sport/fcstgalle ... ld.1086206

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Re: Pressespiegel

Beitrag von 1879 » 18.01.2019 09:20

Gemäss heutigem TB-Print kann sich Gönitzer einen neuen Verein suchen und spielt die Rückrunde auch nicht mehr bei Rappi.

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danielraschle
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Re: Pressespiegel

Beitrag von danielraschle » 18.01.2019 09:25

poohteen hat geschrieben: "Viele Leute haben das Gefühl, afrikanische Fussballer stammen aus ärmlichen Verhältnissen. Wie war das bei euch?"
Viel besserer Einstiegssatz und der hat dich auch nicht 3 Tage gekostet ;)
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hutch
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Re: Pressespiegel

Beitrag von hutch » 18.01.2019 09:27

poohteen hat geschrieben:
hutch hat geschrieben:Meine Güte ist das ein kulturalistisches Kackinterview.

Hatte Brägger immer geschätzt, gerade auch wegen seiner kritischen Berichterstattung zu den Machenschaften rund um Otero, etc. Aber mit solchen Artikeln, die in ganz plumper Art und Weise irgendwelche Stereotypen von DEM (armen, rückständigen, hilflosen, aber immer fröhlich-tanzenden) Afrikaner verbreiten, tut er sich keinen Gefallen.
Mein Gott, zum Glück hast du keine grösseren Probleme, dass du dich über sowas dermassen aufregen kannst. Lucky you! :p Ich denke kaum, dass Brägger mit diesem Inti den Pulitzer Preis gewinnen wollte, sondern dass er halt einfach innerhalb eines Tages im Trainingslager einen Artikel abliefern musste. Und wie jeder andere Arbeitnehmer hat wohl auch der Brägger bessere und schlechtere Tage. So ist's halt ein etwas seichteres Interview, so what? Schau doch mal den Instagram Account von denen an. Da wirst du wohl 1.) selber draufkommen, dass die jungen Kerle noch nicht den Tiefgang oder die Lebenserfahrung eines Quintilla oder eines Rapp besitzen und sie 2.) das Klischee der immer fröhlichen und tanzenden Afrikaner ja zu einem grossen Teil zementieren und selber bestätigen. Letzten Endes stellt Brägger eben auch Fragen, die sich viele Leser wohl auch stellen. Und dass die afrikanischen Länder nicht gerade zu den finanzkräftigsten auf der Welt zählen, das ist halt Fakt, oder würdest du das etwa bestreiten? Nur weil's Stereotypen sind, heisst das ja noch lange nicht, dass sie nicht wahr sind.
Du erlaubst: Deine erste Aussage, dein Whataboutism, billigste Rhetorik und eine Unterstellung. Woher weisst du, wie ich Probleme gewichte? Woher weisst du, wie wichtig mir das Thema ist? Ich könnte dir zehn Postings von dir zeigen, wo du dich über Grammatik empörst, oder darüber, dass dir Dinge unterstellt werden, die du scheinbar nicht getan oder gesagt hast, wo man genau gleich argumentieren könnte: "Hast du keine grösseren Probleme?". Plumper Versuch, das ganze ins Lächerliche zu ziehen.

Zum Personalabbau im Journalismus und mit der Aussage, dass das Auswirkungen auf die journalistische Qualität hat, hast du recht. Bereitet mir Kopfschmerzen. Die ökonomische Rationalität, die Profitlogik frisst sich zunehmend in den Journalismus, dazu: Medienkonzentration auf einige wenige Häuser, das tut einem emanzipatorischen, kritischen Journalismus nicht gut.

Das hat aber nichts mit dem Interview zu tun. Es gibt genug Journis, die auch unter Zeitdruck nicht solche Fragen stellen würden. Ich unterstelle Brägger nicht, dass er hier willentlich rassistische (huuui Triggerbegriff, ofir, übernehmen Sie, "heutzutage wird gleich die Rassismuskeule geschwungen", etc.) Stereotypen verbreitet, sondern dass ihm nicht bewusst ist, in was für Schubladen er die beiden steckt, was für ein Bild er von den beiden zeichnet.

Wieso fragt man nicht einfach: "Wie seid ihr aufgewachsen?", wieso verzichtet man nicht darauf von "DEM" Afrikaner zu sprechen? Wieso schert man hier alle Menschen, alle Länder eines Kontinents über den selben Kamm? Wieso strickt man die Stereotypen weiter? Wieso fragt man die beiden Jungen nicht: Ist es schwer weit weg von euren Familien und Freunden zu leben (anstatt: "Fällt es DEN Afrikanern schwer, in Europa zu leben?)? Wieso muss man ständig erwähnen, dass die beiden aus "Afrika" kommen, mit jeder Frage unterstreichen: du gehörst nicht hierher, du bist anders? "Es gibt die These", sagt Brägger: Ja, wer verbreitet diese These? Wieso muss Brägger sie übernehmen? Wieso fragt er nicht einfach: Worin unterscheiden sich die Spielsysteme, die taktischen Vorgaben in St.Gallen von euren früheren Vereinen?

Ja, sie bestätigen das Klischee, durchaus. Das möchte ich ihnen nicht vorwerfen. Es ist einfach etwas anderes, ob der weisse Schwitzko-Brägger solche Stereotypen, solche Klischeeschubladen öffnet, oder ob die beiden dann sich selber solche Attribute, solche Charaktereigenschaften zuschreiben (was sie ja auch machen könnten, wenn die Fragen nicht so bescheuert wären).

Werden die Fragen schlauer, nur weil sie viele LeserInnen auch stellen würden?

Mir hei e verein, i ghöre derzue *sing

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Re: Pressespiegel

Beitrag von poohteen » 18.01.2019 09:43

hutch hat geschrieben:Das hat aber nichts mit dem Interview zu tun. Es gibt genug Journis, die auch unter Zeitdruck nicht solche Fragen stellen würden.
Hab dann trotz "Whataboutism" - was für ein Wort! Noch besser als die Nazikeule :p - weitergelesen. Wie gesagt, dürfte nicht Bräggers bester Artikel gewesen sein, aber das dürfte ihm herzlich egal sein. Auch er hat gute und schlechte Tage. Dumm jetzt halt einfach für ihn, dass er es bei so einem Reizthema für dich verkackt hat. Wenn er das Interview beginnt mit "Afrika gilt als arm", dann ist's ein Skandal, aber wenn er einen Zürcher gleich mit der ersten Frage mit "Zürcher gelten als arrogant. Sind Sie das auch, Herr Sowieso?" konfrontieren würde, dann würden wohl einige, die sich über Einstieg 1 nerven, hier "Hurra!" schreien und von gelungener Provokation sprechen.

Du nicht, ist mir schon klar. :)
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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