Ostschweizer Gefühlswelten
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Der FC St. Gallen unbedrängt zum 4:0-Sieg im Derby - Wil desolat
cbü. St. Gallen, 4. April
Ein Fussballspiel und ein Resultat bar jeder Logik: Da befindet sich der FC Wil wochenlang, nein, monatelang im finanziellen und organisatorischen Abseits, hat daneben entweder keinen richtigen Trainer oder nur einen ohne Lizenz, wird Laienbühne und Provinztheater geschrien - aber die Equipe spielt trotzdem ansprechend Fussball. Seit einer Woche scheint die Ordnung neben dem Platz wiederhergestellt, sind die Löhne und Prämien bis Ende Februar bezahlt, ein Trainer mit Lizenz an der Linie, die meisten Posten im Vorstand wieder besetzt - aber auf dem Platz bringen die Spieler plötzlich kein Bein mehr vors andere. Und dies ausgerechnet im wichtigen Ostschweizer Derby gegen den schlingernden Kantonsrivalen, wenn jeder Punkt gegen den Abstieg doppelt zählt.
Der in den letzten beiden Partien arg gebeutelten Equipe von Trainer Heinz Peischl muss dieser Gegner wie ein Geschenk des Himmels vorgekommen sein. Jedenfalls war sie wach genug, um von der Unpässlichkeit der Widersacher zu profitieren. Schon in der 4. Minute stand das Wiler Ensemble Spalier, als sich Wolf nach einem Corner Sutters höher schraubte als Montandon und wuchtig per Kopf zum 1:0 traf. Wer darauf heftigen Einspruch seitens des FC Wil erwartet hatte, sah sich getäuscht. Abgesehen von zwei gelungenen Dribblings des Angreifers Nushi wirkte der Gast zu behäbig, ideenlos, zahm. Weder Renggli, Calla noch Eugster waren zu einem Impuls fähig. Das Spiel des Heimteams war zwar ebenfalls einigermassen limitiert und mühsames Stückwerk, aber die Standardsituationen wusste es zu nutzen. In der 31. Minute war es Alex, der einen Freistossball Sutters per Kopf ins Tor lenkte, zehn Minuten später sah Wils junger Keeper Lopar erstmals richtig schlecht aus, als er einen haltbaren Freistossball Jairos passieren liess. Für den Brasilianer war es nach sehr langer Verletzungspause der erste Einsatz im Fanionteam seit Mai vergangenen Jahres.
Die Differenz der beiden Equipen trat aber beim letzten Treffer am offensichtlichsten zutage: Alex überspurtete Wils Verteidiger Winkler im Laufduell mit Leichtigkeit und schob den Ball unbedrängt zum Schlussresultat ein. Der neue Trainer Joachim Müller attestierte seiner unterlegenen Mannschaft immerhin intakte Moral. Sie habe das Gesicht gewahrt, fand er. Und er wolle jetzt nicht auf die Spieler einprügeln. Schliesslich müssten sie bereits am Donnerstag gegen den gleichen Gegner bereit sein. Und diesmal als kompetitive Einheit
Aus der NZZ
cbü. St. Gallen, 4. April
Ein Fussballspiel und ein Resultat bar jeder Logik: Da befindet sich der FC Wil wochenlang, nein, monatelang im finanziellen und organisatorischen Abseits, hat daneben entweder keinen richtigen Trainer oder nur einen ohne Lizenz, wird Laienbühne und Provinztheater geschrien - aber die Equipe spielt trotzdem ansprechend Fussball. Seit einer Woche scheint die Ordnung neben dem Platz wiederhergestellt, sind die Löhne und Prämien bis Ende Februar bezahlt, ein Trainer mit Lizenz an der Linie, die meisten Posten im Vorstand wieder besetzt - aber auf dem Platz bringen die Spieler plötzlich kein Bein mehr vors andere. Und dies ausgerechnet im wichtigen Ostschweizer Derby gegen den schlingernden Kantonsrivalen, wenn jeder Punkt gegen den Abstieg doppelt zählt.
Der in den letzten beiden Partien arg gebeutelten Equipe von Trainer Heinz Peischl muss dieser Gegner wie ein Geschenk des Himmels vorgekommen sein. Jedenfalls war sie wach genug, um von der Unpässlichkeit der Widersacher zu profitieren. Schon in der 4. Minute stand das Wiler Ensemble Spalier, als sich Wolf nach einem Corner Sutters höher schraubte als Montandon und wuchtig per Kopf zum 1:0 traf. Wer darauf heftigen Einspruch seitens des FC Wil erwartet hatte, sah sich getäuscht. Abgesehen von zwei gelungenen Dribblings des Angreifers Nushi wirkte der Gast zu behäbig, ideenlos, zahm. Weder Renggli, Calla noch Eugster waren zu einem Impuls fähig. Das Spiel des Heimteams war zwar ebenfalls einigermassen limitiert und mühsames Stückwerk, aber die Standardsituationen wusste es zu nutzen. In der 31. Minute war es Alex, der einen Freistossball Sutters per Kopf ins Tor lenkte, zehn Minuten später sah Wils junger Keeper Lopar erstmals richtig schlecht aus, als er einen haltbaren Freistossball Jairos passieren liess. Für den Brasilianer war es nach sehr langer Verletzungspause der erste Einsatz im Fanionteam seit Mai vergangenen Jahres.
Die Differenz der beiden Equipen trat aber beim letzten Treffer am offensichtlichsten zutage: Alex überspurtete Wils Verteidiger Winkler im Laufduell mit Leichtigkeit und schob den Ball unbedrängt zum Schlussresultat ein. Der neue Trainer Joachim Müller attestierte seiner unterlegenen Mannschaft immerhin intakte Moral. Sie habe das Gesicht gewahrt, fand er. Und er wolle jetzt nicht auf die Spieler einprügeln. Schliesslich müssten sie bereits am Donnerstag gegen den gleichen Gegner bereit sein. Und diesmal als kompetitive Einheit
Aus der NZZ
Original geschrieben von kenner
wenn man diesen bericht von der nzz mit dem tagblatt vergleicht, dann sieht man wieder einmal, dass die gleichen leute das gleiche spiel angesehen haben aber sehr unterschiedliche meinungen haben....
hab ich auch gedacht, obwohl ich die nzz-schreibweise passender finde...
- CheGuevara
- Hobby Zi!rücher
- Beiträge: 324
- Registriert: 01.04.2004 12:32
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- Spamer
- Beiträge: 5500
- Registriert: 03.02.2018 13:06
Re: Ostschweizer Gefühlswelten
Das wär doch ein passender Thread zur Zeit
https://m.youtube.com/watch?v=d_-s_PhcvAQ
https://m.youtube.com/watch?v=d_-s_PhcvAQ
Cone om!